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Einkaufen in Oschersleben Warum sich in Oschersleben ein Geschäft für Heim und Garten noch einmal etablieren möchte

Es ist eine Rückkehr nach über fünf Jahren. Der Discounter Thomas Philipps versucht in Oschersleben derzeit einen Neustart. Für den Filialleiter Ralf Neukamm ist das mit einem Risiko verbunden.

Von Jan Dahms 17.08.2023, 20:30
Für die bundesweite Einzelhandelskette für Heim und Garten  „Thomas Philipps“ ist es nach über fünf Jahren eine Rückkehr Nach Oschersleben.
Für die bundesweite Einzelhandelskette für Heim und Garten „Thomas Philipps“ ist es nach über fünf Jahren eine Rückkehr Nach Oschersleben. Foto: Jan Dahms

Oschersleben - Sie liegt etwas versteckt im Damaschkeweg und gehört zu den neuesten Geschäften in der Bodestadt. Dort, wo vor ein paar Jahren noch eine Lidl-Filiale zu finden war, hat in diesem Jahr eine Thomas-Philipps-Filiale eröffnet. Für die bundesweite Einzelhandelskette ist es damit bereits der zweite Versuch, in Oschersleben Fuß zu fassen. Denn bis vor mehr als fünf Jahren hat es ein Geschäft in der Breitscheidstraße gegeben.

Der Filialleiter Ralf Neukamm zieht rund fünf Monate nach dem Neustart eine erste Bilanz. „Wir sind wirklich gut gestartet, weil wir zusammen mit der neuen Garten- und Camping-Saison eröffnet haben.“ Jetzt sei das Geschäft allerdings ein wenig abgeflaut, bedingt durch die Urlaubssaison. „Nach dem Urlaub kommt bei den Kunden meist eine kleine Sparphase und dann geht es im September wieder richtig los“, hofft Neukamm.

Für den 49-jährigen gebürtigen Calbenser war die Eröffnung der Filiale ein Schritt in die Eigenständigkeit. Denn ähnlich wie das Modell bei den Supermärkten von Edeka, führe er das Geschäft selbstständig. Zuvor war Neukamm rund 30 Jahre als Leiter in verschiedenen Supermarkt-Discountern tätig, zuletzt etwa in seiner Heimatstadt Calbe. „Ich hatte 14 Tage Zeit, mich zu entscheiden, ob ich das hier mache oder nicht“, so der 49-Jährige im Rückblick. Das Risiko sei natürlich immer dabei, „aber das Bauchgefühl war bis jetzt richtig.“

Mitarbeiter kämpfen mit Unwetterschäden

Obwohl hinter ihm und seinen insgesamt neun Mitarbeitern turbulente Wochen liegen. Wegen verzögerter Sanierungsarbeiten am Gebäude, das rund vier Jahre leer stand, konnte das neue Geschäft erst mit einer Verspätung von einigen Monaten öffnen. Und noch immer gibt es viel außerhalb des Verkaufs zu tun. „Wir haben heute Morgen wieder mit Unwetterschäden gekämpft. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen und es funktioniert einiges nicht so, wie wir es gern hätten“, erklärt Neukamm mit Blick auf die Überschwemmungen durch die starken Regenschauer in den vergangenen Tagen.

Ein neuer Abfluss für Regenwasser sei zwar bestellt, es würde aber eine Zeit lang dauern. Ähnliches gelte für die Hinweisschilder an den Straßen. Die seien nötig, weil der Standort im Damaschkeweg zwar relativ zentrumsnah sei, „aber wir sind ein bisschen versteckt“, so der Leiter. Dass der Thomas-Philipps-Discounter nach mehr als fünf Jahren wieder in die Bodestadt zurückgekehrt ist, sei demnach eine unternehmerische Entscheidung gewesen, teilt Ralf Neukamm mit. „Wir sind genau in der Mitte von den umliegenden Märkten. Sie sind alle etwa 30 bis 35 Kilometer voneinander entfernt und das ist das Minimum, das man für dieses Einzugsgebiet braucht“, so der erfahrende Einzelhändler.

Auf rund 1000 Quadratmeter im Marktbereich und einer zusätzlichen Fläche von 350 Quadratmetern im Außenbereich sind nach eigenen Angaben bis zu 8000 Artikel zu finden. Damit sei die örtliche Filiale im Vergleich zu anderen Märkten der Kette auch nicht so groß. Diese hätten bis zu 5000 Quadratmeter Fläche. Ralf Neukamm sieht die aktuellen Herausforderungen als selbstständiger Filialleiter sportlich. „Es ist eigentlich bei jedem neuen Markt so, dass man natürlich auch ein bisschen Ausdauer haben muss. Das erste Jahr ist immer das Schwerste.“ Für die kommenden Monate wünscht er sich deshalb unter anderem, „dass wir uns das Vertrauen der Kunden weiter erarbeiten“. Um das zu erreichen, habe sich mittlerweile ein Kernteam von neun Mitarbeitern herauskristallisiert. Deshalb sei derzeit der Bedarf an neuen Arbeitskräften gedeckt.