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Hunderte Besucher strömen trotz Herbstwetters auf die Goldbecker Wiesn / Tradition, Handwerk und buntes Programm. Von Ralf Franke 3. Plum-Mus-Fest: Landfrauen holen den Klotz

24.09.2012, 03:30

Die Mannschaft der Volkssolidarität Eichstedt hat ihre "Drohung" wahrgemacht und den Pokal für das beste Plum-Mus beim gleichnamigen Fest am Sonnabend in Goldbeck anderen überlassen.

Goldbeck l An der Uchte blieb der aus Pflaumenholz gezimmerte und von Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens gestiftete Wander-Klotz aber wieder nicht. Denn der süße Brotaufstrich der Idener Landfrauen fand am Nachmittag die größte Zustimmung bei der Jury.

Dass sich die Geschmacks-kommission trotz ihrer bunten Mischung zu einem Großteil aus Idnern beziehungsweise Rohrbeckern rekrutierte, konnte Goldbecks Bürgermeister und Festmoderator Thorsten Dobberkau auf der Bühne nicht mehr rückgängig machen. Dafür betonte Landfrauen-Chefin Thea Blum, dass es sich bei den Landfrauen quasi um eine kochende Multi-Kulti-Truppe handle, deren Mitglieder aus den Dörfern des Umlandes kommen. Und so waren Eichstedt, Goldbeck (zweimal), Möllendorf und Bertkow letztlich auch irgendwie in der Siegermannschaft präsent.

Dass der Pflaumenbrei der dritten Auflage nichts an Beliebtheit eingebüßt hat, bewies die Nachfrage nach den rund 1000 Gläsern, die ab 14 Uhr und zum Großteil gleich vom Kochtopf noch heiß unter das musliebende Volk gebracht wurde. Viele bestanden auf eine repräsentative Wettbewerbsmischung und ließen sich nicht unter sechs Gläsern abspeisen.

Auch wenn das Wetter ausgerechnet am Sonnabend nicht immer so ganz mitspielte, haben die Organisatoren, vor allem aber deren Helfer und die Gäste offenbar verinnerlicht, dass 2010 in Goldbeck ein Fest mit Alleinstellungsmerkmalen kreiert wurde, auf das andere in der Tat neidisch sein können. Denn neben dem Muskochen, standen Spiel und Spaß, Pflege von traditionellem Brauchtum und historischer Handwerkskunst, regionale Gaumenfreuden, ein überaus buntes Unterhaltungsprogramm und anderes mehr auf dem Plan. Der Nachwuchs aus Kindertagesstätte und Grundschule mischte ebenso mit wie regionale Chöre, der Oldtimerstammtisch Calberwisch, die Goldbecker Malerin Michaela Herbst, der Lüderitzer Fanfarenzug oder die tanzende, singende und moderierende Abordnung des Stendaler Karnevalvereins "Vier Jahreszeiten", die dazu Verstärkung von den Spaßmachern aus Eichstedt und Rochau bekamen.

Wegen der Wetteraussichten hatten die Veranstalter sogar für zwei große Festzelte gesorgt, die aber nur begrenzt gebraucht wurden, weil die Plummuskocher und ihre Gäste den Regen zum Fliegerlied oder zu "Komm, hol das Lasso raus" in beeindruckender Weise einfach wegsangen und -tanzten.

Dass das Plum-Mus-Fest in die nächste Runde geht, war vor allem nach der Übergabe des Fördermittelbescheids an den Verein zur Pflege altmärkischen Brauchtums sicher. Über die Summe war Stillschweigen vereinbart worden. Aber die Anschubfinanzierung reicht aus, um das Dach des Haupthauses auf dem historischen Vierseiten-Hof der Familie Schulz, der auch Vereinsitz ist, zu sanierten. Dazu und zur Abendveranstaltung mehr in einer der nächsten Ausgaben.

Mehr Bilder im Internet unter www.volksstimme.de