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Ausstellung Malzirkel bereichert die Klosterkirche

Bilder einer neuen Ausstellung können in der Kreveser Klosterkirche bewundert werden.

Von Frank Schmarsow 08.06.2017, 13:39

Krevese l Mit dem ersten Konzert des diesjährigen 36. Orgelsommers ist auch eine Gattung der bildenden Kunst in die Kreveser Klosterkirche St. Marien eingezogen. Der Arendseeer Mal- und Zeichenzirkel begleitet die vier Konzerte bis zum 2. September mit einer Exposition ausgewählter Arbeiten seiner Miglieder.

Vierzehntäglich treffen sich die zwölf Frauen seit nunmehr 20 Jahren mit ihrem künstlerischen Leiter, dem „Wische-Maler“ Günter Lüder aus Meseberg, um gemeinsam ihrer Leidenschaft, der Malerei, nachzugehen. Er hatte ihnen gleich am Anfang zu verstehen gegeben, dass „Malen erst einmal Zeichnen ist, also wie das Einmaleins im Mathematikunterricht. Erst später erfährt man: Malen ist Kunst“.

Katrin Kleemeier, Frau des Fördervereinsvorsitzenden Gansenorgel Jan Kleemeier, gehört zu den Hobby-Malerinnen und erklärt: „Günter Lüder gibt uns Tipps, Empfehlungen und Anreize, wie wir unsere Vorstellungen von den Motiven individuell und stilistisch sicher zu Papier oder auf Karton bringen.“ Jan Kleemeier hat nicht zuletzt durch seine Frau einen guten Draht zum Zirkel. Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung merkte er an: „So entstehen bei einem Motiv, an dem alle gleichzeitig arbeiten, zum Beispiel die Sichten auf das romantische Kloster am Arendsee – das historisch mit unserem Kreveser Kloster verbunden ist – mit verschiedenen Techniken, ob Aquarell, Acryl, Kreide, Öl oder Farbstift, Sichten aus ganz unterschiedlichen Perspektiven mit individuellen Nuancen, so dass kein Bild dem anderen gleicht.“

Katrin Kleemeier bekräftigt: „Über Kunst darf bei uns diskutiert werden, selbstverständlich auch mit dem Zirkelleiter. Jede von uns hat ihre eigene Einstellung dazu, auch wenn Günter Lüder gelegentlich anderer Meinung ist.“ Ratschläge und Hilfe, beispielsweise hinsichtlich Farbkomposition, Perspektive oder Maltechnik, würden aber gern von den Frauen angenommen. Jede bestimme dennoch letztlich für sich selbst, und das gereiche den Bildern und Zeichnungen zum Vorteil.

Wer sich beim Betrachten der Bilder im Kirchenschiff Zeit nimmt, erkennt in den Naturbildern, Stillleben, romantische Einblicke und Sehnsuchtmotive auch Spiegelbilder der Seelen der Malerinnen, Bilder ihres Lebens in ihrem Heimatort Arendsee beziehungsweise dessen Umgebung – Lebensbilder eben. Katrin Kleemeier hat unter anderem etliche Singvögel beigesteuert und „Eine Frau im Regen“, Marianne Schenk Segelboote am Arendsee, Gudrun Güßfeld „Blick auf die Klosterruine“ und Günter Lüder „Aquarell am See“ und in der gleichen Technik „Kopfweiden in der Ruhephase“.