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Bauarbeiten Mit Neubau dichter am Leben dran

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeobachtet laufen in Seehausen die Bauarbeiten für eine neue heilpädagogische Einrichtung.

Von Ralf Franke 21.07.2020, 19:00

Seehausen l In Zentrumsnähe, aber trotzdem ruhig gelegen entsteht auf dem Hinterhof der Grundschule in Sichtweite zur Wischelandhalle in Seehausen ein neues Domizil für zum Teil mehrfach schwerbehinderte Menschen, die praktisch rund um die Uhr unter dem Dach des Diakoniewerkes Osterburg versorgt werden.

Bisher spielt sich der Alltag für Betreute und Betreuer der heilpädagogischen Einrichtung im Gutshaus Königsmark ab. Doch ländliche Idylle ist nicht alles. Den Betroffenen fehlt bei allem Einvernehmen mit Gemeinde und Einwohnern am alten Domizil doch der Zugang zu einer Infrastruktur, die die Kleinstadt am Aland unter anderem mit medizinischer Versorgung, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten sowie Verkehrsanbindungen noch immer zu bieten hat. Kurz: Die Teilhabe in Seehausen ist besser. Und die Menschen mit Handicap sind etwas dichter am richtigen Leben.

Außerdem fällt es mit einem Neubau leichter, auf gesetzliche Vorgaben zu räumlichen Voraussetzungen für die Bewohner zu reagieren. Nicht zuletzt erleichtert eine moderne Anlage den Heilpädagogen die Arbeit mit ihren Schutzbefohlenen (wir berichteten).

Anfang Oktober wurde der Grundstein für den barrierefreien Flachbau mit einer Grundfläche von rund 1700 Quadratmetern gelegt, der Platz für 24 Bewohner inklusive sanitärer Einrichtungen, Gemeinschafts- und Therapieräumlichkeiten bieten soll. Die Pläne werden auf einem etwa 6400 Quadratmeter großen Areal umgesetzt, auf dem früher die Sekundarschule stand und das auch Platz für ein paar Haustiere bieten soll, die ebenfalls von Königsmark nach Seehausen umziehen.

Inzwischen ist das Dach dicht, die Fenster sind eingesetzt. Der Innenausbau läuft. Das Heim soll bis Spätherbst bezogen sein, so Bereichsleiter Thomas Annabring mit Blick auf das Baugeschehen, das trotz corona-bedingten Lieferengpässen im Zeitlimit liege. Nach den Heizungsbauern und Installateuren seien jetzt die Estrichleger an der Reihe. Wenn der Fußboden fertig ist, gehe es nach Plan weiter.

Auf ein offizielles Richtfest hat das Diakoniewerk angesichts der Virus-Pandemie verzichtet. Das werde man hoffentlich mit der Einweihung nachholen können, hofft Annabring, der mit dem Stand des Projektes und der Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort zufrieden ist.

Die Idee für den Neubau in Seehausen wurde immerhin schon vor knapp zwölf Jahren geboren. Rund 3,5 Millionen Euro sollen am Ende mit Hilfe von Zuschüssen investiert sein.