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Benefizkonzert "Dr. Mick" singt fürs Waldbad Seehausen

Wenn Seehausen die Eigenmittel für die Waldbadsanierung zusammenbekommt,wäre auch den „Rolling Stones“ verdanken.

Von Ralf Franke 13.08.2018, 01:01

Seehausen l Seit April 2017 hat das Agaplesion Diakonie-Krankenhaus Seehausen in Dr. Michael Stachow einen neuen Chefchirurgen. Dass der Hamburger neben seinen fachlichen Vorzügen ein paar Entertainer-Qualitäten hat, durften bereits die Gäste der jüngsten Auflage von „Medizin im Dialog“ angesichts der lockeren Art des Referenten mit Skelett im Schlepptau feststellen. Die Feuerwehrleute der Hansestadt schätzen den leitenden Arzt inzwischen, weil der Hauptlöschmeister mit über 40 Jahren Diensterfahrung mit zu Rettungseinsätzen ausrückt. Und jetzt will der Mediziner auch noch das Waldbad rocken.

Am kommenden Sonnabend, 18. August, gastiert die Hamburger Rolling-Stones-Coverband „Mick and Stones“ im Rahmen eines Benefizkonzertes in der Naherholungsstätte, der nach 80 Jahren das Ende droht, falls Stadt und Förderverein nach vielen Etappenerfolgen nicht endlich der große Wurf zur Sanierung von Schwimmbecken und Wasseraufbereitung gelingt.

Der Zeitpunkt ist günstig. Der heiße Sommer bescherte dem Bad noch vor dem Saisonende einen neuen Besucherrekord, die Spendenbereitschaft ist diesen Tagen so groß wie nie. Da wäre das wohl größte Konzert, das das Waldbad bisher gesehen hat, ein krönender Abschluss. Zumal das Spektakel für einen guten Zweck und auch für ein Stück Seehäuser Stadtgeschichte über die Bühne gehen soll.

Dr. Stachow kam schon früh mit Dr. Walter Fiedler zusammen, der als Facharzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin trotz Ruhestandes noch mit dem Krankenhaus in Verbindung seht, aber eben auch Vorsitzender der Badförderer ist und dem die nebenberuflichen Aktivitäten und Qualitäten seines Kollegen nicht lange verborgen blieben.

Als Jugendlicher wollte Dr. Stachow, eigentlich Popstar werden. Ein Schlüsselerlebnis sorgte unter anderem dafür, dass er im Hauptfach Medizin studierte und nur als „Nebenfach“ Musik wählte. Was „Dr. Mick“ bis heute nicht bereut hat, „weil es ein tolles Gefühl ist, jemanden zu retten oder wieder gesund zu machen“, was das Leid, das man in dem Beruf aushalten können muss, wett zu machen scheint.

Seine Idole von damals waren die Beatles und die Stones. Seine Gesichtszüge ähneln durchaus etwas denen von Paul McCartney. Letztlich waren es aber seine Größe, die Körpersprache und natürlich der Gesang, die ihn in die Rolle von Mick Jagger schlüpfen ließen. Zusammen mit seiner Band funktioniert das seit mittlerweile 45 Jahren ziemlich erfolgreich. Das beweisen Engagements in großen Häusern wie der Hamburger Leiszhalle, bei Open-Air-Veranstaltungen wie der Hansesail in Rostock, Auftritte in Funk und Fernsehen, diverse Berichte und der Terminkalender. Wobei viel mehr als ein Dutzend Termine pro Jahr für die Hobbymusiker kaum zu meistern sind. Wofür sich Dr. Stachow immer mal wieder Zeit nimmt, sind Gesangsstunden. Nicht, um seine Musikalität zu trainieren, sondern um die Stimmbänder bei den Auftritten zu schonen.

Ein Ende von „Mick and Stones“ ist nicht abzusehen. Der Arzt mit Showtalent fühlt sich fit und gesund. Ihm würde der perfekte Ausgleich zu seinem Beruf fehlen. Und Mick Jagger rockt mit 75 Jahren schließlich auch noch auf der Bühne. In seinen zehn Jahren als Konzertarzt begegnete er neben vielen internationalen Größen übrigens auch seinem Idol. Mehr als ein „Wie geht‘s“ war allerdings nicht drin.

Für Seehausen kündigt „Dr. Mick“ sozusagen das volle Programm mit großer Bühne an. Gut 20 Stones-Titel wollen die Musiker aus dem Hohen Norden für reichlich zwei Stunden Unterhaltung mit an den Aland bringen. Darunter auch Welthits wie „Satisfaction“, „Brown Sugar“ oder „Angie“.

Bei der Beleuchtung bekommt die Band übrigens Hilfe vom Blaulichtmuseum Beuster, das ein paar Flakscheinwerfer beisteuert. Unterstützung bekommt der Feuerwehrmann dazu noch von seien Seehäuser Kameradinnen und Kameraden. Doch wozu die Drehleiter vor Ort sein wird, bleibt noch ein Geheimnis.

Kein Geheimnis ist dagegen, dass Einlass am Konzertabend ab 10 Uhr gewährt wird, dass es „Rock non Stopp“ zum Aufwärmen gibt, dass nach Konzert und Zugaben DJ „Freischwimmer“ für Tanzmusik unterm Sternenhimmel sorgt oder dass die gastronomische Versorgung selbstverständlich abgesichert ist. Karten (Stückpreis 10 Euro) gibt es im Vorverkauf in der Waldbadgaststätte zu den üblichen Öffnungszeiten, beim Fördervereinsvorsitzenden an der Ziegelwiese 10 täglich zwischen 8 und 20 Uhr und natürlich an der Abendkasse.

Für die Leser der Osterburger Volksstimme spendierte der rockende Chirurg dreimal zwei Freikarten. Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, sollte bis Dienstag beantworten können, wann sich die „Rolling Stones“ gegründet haben. Eine Teilnahme ist nur per E-Mail mit den persönlichen Kontaktdaten und unter Ausschluss des Rechtsweges unter dieser Adresse möglich: ralf.franke@volksstimme.de.

Mehr über die Rolling-Stones-Coverband unter:

www.mick-and-stones.de