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Turmblasen an der Spitze von St. Nicolai eröffnet abendliche Christvesper Christvesper endet mit froher Botschaft

Von Astrid Mathis 27.12.2012, 02:23

Bei Plusgraden spielten am Heiligen Abend die Bläser weihnachtliche Weisen von der Turmspitze der Nicolaikirche Osteburg. Anschließend lud Pfarrerin Claudia Kuhn zur Christvesper.

Osterburg l "So, und jetzt ¿Stille Nacht\', bissel Lyrik bei den Trompeten, ich zähl ein. Fertig da hinten, Jungs? Eins, zwei, drei." Kantor Friedemann Lessing behält den Überblick beim Turmblasen, ob bei minus zehn oder plus fünf Grad. Zu elft erfreuten die Nicolaibläser am Heiligen Abend hunderte Zuhörer. Ferdinand Grams und Carl Felix Ballach waren mit ihren acht Jahren die jüngsten Turmbesteiger, Klaus-Dieter Freyer der älteste. Seit neun Jahren ist er dabei. So lange ist es auch her, dass sich so viele Bläser beteiligten.

Für die einen war das Turmblasen Abschluss der Christvesper in Osterburg, für die anderen der Auftakt. "Es waren einmal drei Könige. So könnte ein Märchen beginnen", bemerkte der Erzähler Marek Müller im Krippenspiel der Jungen Gemeinde, das die Pfarrer Jan Foit und Claudia Kuhn mit ihnen geprobt hatten. "Wenn mir nur einer entgegenkäme, der mir die Hand reicht", klagte der einsame König (Julius Grams). "Keiner gehorcht mir mehr, nur noch ich mir und das auch nicht mehr lange. Mir selber zu befehlen, fällt schwer", jammerte der schwache König (Charleen Weidner). Die Schwäche der Gedanken, der Macht und der Gelenke machte ihn traurig. Der blinde König (Paul Schröter) irrte herum und fand den Weg nicht. Sie alle trafen auf den Engel (Pauline Woop), der sie zum Jesuskind führte und ihnen zeigte, dass sie nicht auf sich allein gestellt sind, sich Seite an Seite stützen können und einen Weg finden.

Pfarrerin Claudia Kuhn griff die Geschichte in ihrer Predigt auf. Jeder hätte Phasen, in denen er sich von Gott und der Welt verlassen fühlt oder in denen die eigenen Schwächen nicht zu verbergen sind, sagte sie. Auch mit Brille hätte man manchmal die Augen verschlossen vor der Welt und sehe nicht auf Ungerechtigkeiten. Doch der Engel öffnet jedem Menschen Augen. "Er nimmt uns mit, die wir keine Könige sind. Möge diese Geschichte Hoffnung und Kraft in unsere Häuser bringen", schloss die Pfarrerin. Mit dem Lied "O du fröhliche" und dem Gang zur Krippe beendete die Gemeinde die Christvesper.

Eine frohe Botschaft verkündete Pfarrerin Claudia Kuhn am Montag während der Christvesper. Sie dankte allen Lottospielern, denn "LottoToto" spendete kurz vor Weihnachten 52000 Euro für die Sanierung der Orgel. "Ein bisschen Geld fehlt noch, um den zweiten Bauabschnitt zu starten, aber wir sind auf einem guten Weg", bemerkte die Pfarrerin strahlend.