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Fähre SPD-Ortsverein sieht Land in der Pflicht

Der SPD-Ortsverein sieht das Land beim Betrieb der Räbeler Fähre in der Pflicht, die Stadt Werben zu unterstützen.

Von Ingo Gutsche 28.08.2019, 01:01

Werben l Ohne die von der Hansestadt Werben betriebene Räbeler Fähre würde die Landesstraße 2 an der Elbe enden. „Warum lässt das Land die Städte, die im Interesse des Verkehrs Elbfähren unterhalten, im Stich? Was hat das Land von einer frisch sanierten Landesstraße, wenn die Stadt nach erfolgtem Umbau insolvent ist und ihre freiwillige Aufgabe Fährbetrieb einstellen muss?“, fragten sich die Mitglieder des SPD-Ortsvereins der Region Werben, Arneburg, Goldbeck während ihrer jüngsten Zusammenkunft im Kommandeurshaus. Die Sozialdemokraten fordern das Land auf, die Kommune bei diesem Thema zu unterstützen. „Dazu wäre das Land verpflichtet.“

Die Stadt Werben unterhält mit eigenen Mitteln die Elbfähre in Räbel. „Einen größeren Gewinn für die Stadt wirft die Fähre nicht ab“, weiß Jochen Hufschmidt, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, der als ehemaliger Bürgermeister kommunalpolitische Einblicke hat. Die Stadt beschäftigt drei Fährleute in Vollzeit, um den aufwändigen und zeitintensiven Betrieb leisten zu können. Müsse der Fährbetrieb beispielsweise wegen Hochwassers eingestellt werden, gebe es Verluste, so Hufschmidt im Namen des SPD-Ortsvereins.

„Sorgen bereiten aktuell hingegen die bisherigen und noch zu erwartenden mehrmonatigen Schließungen der Fähre, die wegen der Baumaßnahmen an den Fähranlegern und der Sanierung der Landesstraße zwischen Werben und Havelberg notwendig waren beziehungsweise wieder werden. Es besteht die Gefahr, dass die Stadt dadurch in die Konsolidierung gerät“, weist der SPD-Ortsverein auf diese Problematik hin. Schließlich fehlen die Einnahmen.

Eine frisch sanierte L2 ohne Fähre – „das wäre ein Schildbürgerstreich und eine Verschwendung öffentlicher Mittel! Die Elbfähren in unserer Region sind als Gierfähren energetisch vorbildlich. Das Land müsste eigentlich ein Interesse haben, diese Fähren zu fördern. Aber es lässt die Städte mit ihren Problemen alleine. Und das in einer unterentwickelten ländlichen Region, die man eigentlich fördern will“, ist dies für den Verein nicht nachvollziehbar.

Die Fähre in Räbel ist auch eine Attraktion für die Touristen. Ohne sie würden zahlreichen Elbradler die Hansestadt nicht besuchen. „Wenn das Land sich nicht bewegt, sollten die Stadt Werben beziehungsweise die politisch Verantwortlichen erwägen, dem Land die Zustimmung zu weiteren Baumaßnahmen an der Landesstraße zu verweigern.“ Der Ortsverein der SPD der Region Werben, Arneburg, Goldbeck erwartet vom Landesverband und der Landtagsfraktion seiner Partei, dass sie für den Erhalt der Gierfähren eintreten und dafür, dass die Städte als Betreiber in Zukunft nicht allein das Betriebsrisiko tragen. „Entsprechende Anträge wird der Ortsverein zeitnah stellen. Von der Stadt Werben erwartet der Ortsverein, dass die Fähre attraktiv und zukunftsfähig bleibt. Längere Fährzeiten im Sommer sind unverzichtbar.“