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Farbe für Bahnhof Seehausen - vielfältig, bunt und tolerant

Der Seehäuser Bahnhof ist alles ander als ein Schmuckstück. Das könnte sich zumindest zum Teil ändern.

Von Ralf Franke 28.03.2017, 18:00

Seehausen l Der Seehäuser Bahnhof ist in der Tat kein Aushängeschild. Hiesige Unternehmen hüten sich, den Haltepunkt zu empfehlen und holen ihre Besucher lieber aus Stendal oder Wittenberge ab, weil es für den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt.

Nachdem das Bahnhofsgebäude auch fast ein Jahr nach der Versteigerung noch immer im Dornröschenschlaf liegt, könnten jetzt wenigstens die Tunnel zu den Bahnsteigen ein freundlicheres Antlitz bekommen. Graffiti vom Profi sollen die Schmierereien ablösen, die seit vielen Jahren die Katakomben unter den Gleisen „zieren“.

Die Initiative kommt von Jugendlichen, die das Tor zur Stadt verschönern wollen und dabei Verstärkung vom Stendaler Verein „KinderStärken“ bekommen. Im Rahmen der Kinder- und Jugendkonferenz im vergangenen Jahr zeigten die Jugendlichen viele Stellen, die die Stadt aus ihrer Sicht liebens- und lebenswert machen, so Projektkoordinatorin Anja Demme. Besonderen Anklang fand dabei die überdachte Sitzgelegenheit am Aland im Schillerhain, die sich die Jugendlichen im Sommer als Treffpunkt zurückeroberten und mit einer selbst organisierten Feier mit Live-Musik einweihten (wir berichteten).

Aber die jungen Damen und Herren zeigten auch auf Schwachstellen. Wozu der Bahnhofstunnel zählt. Sein Anblick und die Außenwirkung für die Stadt stören die Jugendlichen massiv. Deshalb wurde in der Kinder- und Jugendkonferenz zwischen den Jugendlichen und Entscheidungsträgern vereinbart, dass er mit professionellen Graffiti verschönert werden soll.

Um so viele Interessierte wie möglich in die Gestaltung einzubeziehen, organisieren die Jugendlichen jetzt einen Graffiti-Wettbewerb. Interessierte Kinder und Jugendliche können selbst gestaltete Bildvorschläge für eine Wand des Bahnhofstunnels einreichen. Das Motto lautet: „Lasst uns zeigen, wie vielfältig, bunt und tolerant Seehausen ist.“ Die fünf schönsten Entwürfe werden von den Jugendlichen ausgewählt, der Deutschen Bahn AG und den Stadtverantwortlichen vorgelegt.

Als Preis für alle fünf Gewinner winkt das Anbringen der Bilder, also das Umsetzen ihrer Vorschläge, im Bahnhofstunnel, gemeinsam mit einem professionellen Graffiti-Sprayer. Gefördert wird der Wettbewerb vom landkreisweiten Jugendforum. Von der Idee bis zur Finanzierung liegt der Wettbewerb also komplett in der Hand der Jugendlichen, betont Anja Demme.

Wer mitmachen möchte, sollte seinen Vorschlag bis zum 30. April 2017 mit Namen und Telefonnummer einreichen bei: KinderStärken e. V., Institut an der Hochschule Magdeburg-Stendal, z. Hd. Anja Demme, Osterburger Str. 25, 39576 Stendal. Oder per E-Mail unter: demme@kinderstaerken-ev.de. WhatsApp geht auch unter Telefon 01577/301 18 83.

Kinder und Jugendliche, die sich auch abseits des Wettbewerbs für ihren Ort einsetzen und mitmachen möchten, sind jederzeit willkommen und können sich gerne bei der Projektkoordinatorin melden.