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Cornelia Pieper Gast des Kreisparteitags / Bausemer will liberalen Bewerber zur Landratswahl FDP lässt Kandidatenfrage vorerst offen

12.03.2012, 04:28

So sich ein geeigneter Kandidat findet, wird die FDP mit ihm zur Landratswahl im November antreten. Bei dieser Formulierung beließ es der Kreisparteitag der Liberalen, der am Sonnabend in Krumke stattfand.

Von Egmar Gebert

Stendal/Krumke l Vorausgesetzt es findet sich ein geeigneter Mann oder eine befähigte Frau, wird der FDP-Kreisverband mit einem eigenen Kandidaten zur Landratswahl im November dieses Jahres antreten. Das ist die wichtigste Botschaft des Kreisparteitages der Liberalen vom Sonnabend. Als sie verkündet wurde, hatte Cornelia Pieper das Dutzend ostaltmärkischer Liberaler im Krumker Kavaliershaus bereits wieder verlassen.

Sie war der Einladung jedoch gern gefolgt, wie sie versicherte, und nahm sich gut eine Stunde Zeit, um aus ihrer Arbeit als Staatsministerin im Auswärtigen Amt zu berichten und vor allem eines zu tun: Optimismus zu versprühen. Zufrieden, so Pieper, sei sie mit der Situation der FDP natürlich nicht, aber überzeugt, dass die Freien Demokraten wieder auf die Beine kommen. "Wir befinden uns in der Konsolidierungsphase und in der brauchen wir jeden. Wir müssen zusammenarbeiten, als Team auftreten." Als solche Mannschaftsspielerin griff Cornelia Pieper die Anregungen der wenn auch kleinen aber doch recht streitbaren Runde des Stendaler FDP-Kreisparteitags dankend auf.

Zum Beispiel das Ja zu erneuerbaren Energien und das Nein, wenn deren Einführung zu Lasten der Bürger gehe. Ihnen in Sachsen-Anhalt und der Altmark immer mehr Windparks vor die Nase zu setzen, ohne Antworten auf die Fragen der Speicherung des mit ihnen erzeugten Strom zu liefern, genüge nicht. Eine weitere Kritik der Parteitags-Basis fiel beim Bundestagsmitglied Pieper auf fruchtbaren Boden: "Ich gebe Arnold Bausemer Recht, dass es nicht sein kann, dass junge Leute aus der Altmark abwandern, weil sie in ihrer Heimat keine Perspektive finden, hier schlechter bezahlt werden als in anderen Regionen Deutschlands. Und ich bin auch bereit, das im Bundestag zu kommunizieren."

Stränge, an denen die Liberalen gemeinsam ziehen können, gibt es, auch wenn es im weiteren Verlauf des Parteitags-Sonnabends, aus dem sich Staatsministerin Pieper zu diesem Zeitpunkt bereits verabschiedet hatte, nicht immer den Eindruck machte.

So wurde man sich nicht einig, ob der nächste FDP-Kreisparteitag, wie vom Ortsverband Elbe-Havel-Land beantragt, in Tangermünde oder doch wieder Stendal stattfindet. Darüber soll nun eine terminlich noch nicht feststehende Beratung des Kreisvorstandes und der Ortsverbandsvorsitzenden befinden.

Auch blieb das eingangs erwähnte Bekenntnis zu einem FDP-Landratskandidaten im Endeffekt ein halbherziges. Namens des Ortsverbandes Elbe-Havel Land hatte Arno Bausemer (jun.) beantragt, der Kreisvorstand solle sich aktiv an der Suche nach einem geeigneten Kandidaten beteiligen, und: "Im Sommer 2012 kommen die Mitglieder des FDP-Kreisverbandes zusammen und wählen gemeinsam einen Kandidaten."

In dieser Absolutheit wollten es der Kreisvorstand und dessen Vorsitzender Marcus Faber aber noch nicht festgeschrieben wissen. Man einigte sich schließlich auf die Formulierung: "Sollte sich ein Kandidat finden, wird der Kreisvorstand im Sommer 2012 dazu die Kreismitgliederversammlung einberufen."

Sein Ortsverband werde auf jeden Fall einen Bewerber benennen, so Arno Bausemer. Den Namen desjenigen oder derjenigen ließ er sich allerdings am Sonnabend noch nicht entlocken. Darum gehe es ihm auch noch gar nicht, sagte Bausemer jun. im Anschluss im Gespräch mit der Volksstimme. "Wenn es einen anderen Bewerber geben wird, der besser geeignet ist als unserer, habe ich auch damit kein Problem. Mir ist nur wichtig, dass der FDP-Kreisverband mit einem eigenen Kandidaten zur Landratswahl antritt."