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Internet Glasfaser - in Osterburg im Kreis Stendal springt ein Anbieter ab

Internetversorger DNS:Net nimmt Abstand vom Breitbandausbau in Osterburg. Das hat für die Kernstadt kaum Konsequenzen. Anders sieht es für einige Dörfer aus.

Von Nico Maß 15.02.2024, 18:00
Glasfaserkabel werden im Osterburger Stadtgebiet nur im Auftrag von Glasfaser-Plus verlegt. DNS:Net wird dort nicht investieren.
Glasfaserkabel werden im Osterburger Stadtgebiet nur im Auftrag von Glasfaser-Plus verlegt. DNS:Net wird dort nicht investieren. Symbolfoto: DPA

Osterburg. - Glasfaser-Plus treibt seit Juli 2023 in Osterburg Breitbandarbeiten voran.

Dabei handelt es sich um das als „schwarzer Fleck“ betitelte Stadtgebiet, das schon über Übertragungsgeschwindigkeiten ab 30 Mbit/s verfügt. Es profitiert deshalb nicht vom mit Fördergeld unterstützten Glasfaserausbau durch den Zweckverband Altmark. Die dort gelegenen Grundstücke werden mit leistungsfähigen Internetanschlüssen versorgt.

Bauarbeiten blieben aus

Aus dieser Investition der Telekom-Tochter Glasfaser-Plus zieht die Konkurrenz nun Konsequenzen. Anbieter DNS:Net hat sich vom Glasfaser-Ausbau im Stadtgebiet verabschiedet. Und auch eine spätere Erschließung der „schwarzen Flecken“ in den Dörfern der Einheitsgemeinde ist vom Tisch. Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) hat am Dienstagabend im städtischen Hauptausschuss über den Rückzug des Internet-Anbieters informiert.

Dass das in Berlin ansässige Unternehmen Abstand von seinen Investitionsplänen für Osterburg nimmt, ist im Rathaus schon seit längerem vermutet worden. Denn für die im Frühherbst 2021 angekündigte eigenwirtschaftlichen „Nachverdichtung“ des Glasfasernetzes in der Einheitsgemeinde Osterburg hatte DNS:Net eine Bedingung gestellt. Mindestens 50 Prozent der Haushalte sollten sich per Vorvertrag für den Glasfaseranschluss durch den Internetversorger entscheiden, erst dann würde DNS:Net das Ausbauprojekt in Angriff nehmen. Ob diese „Hürde“ in allen oder nur in einzelnen Orten übersprungen wurde, ließ das Unternehmen bis zuletzt offen. Der Anbieter sicherte sich zwar zum Sommer 2023 und quasi zeitgleich mit Glasfaser-Plus eine sogenannte Aufgrabegenehmigung für das Stadtgebiet, um mit der Erschließung loslegen zu können. Seitdem aber ruhte der See still. Anders als bei der Glasfaser-Plus blieben Bauarbeiten aus.

Ortschef ist alarmiert

Stattdessen folgte jetzt auch das amtliche Aus der DNS:Net-Pläne. Für die Kernstadt Osterburg sowie die Dörfer Polkau, Groß Ballerstedt, Flessau, Rönnebeck und Meseberg sind die Folgen angesichts angekündigter oder schon umgesetzter Glasfaser-Plus-Aktivitäten marginal.

Gladigaus Ortsbürgermeister Matthias Müller (parteilos) ist dagegen alarmiert. Nach seiner Kenntnis sei in Gladigau die Bedingung der Voranmeldung von 50 Prozent der Haushalte erfüllt worden. Und nun der Rückzug von DNS:Net, „ich bin von dem Unternehmen enttäuscht“.

Müller will nun im Interesse seiner Ortschaft in Eigenregie Kontakt zur Telekom und zu Glasfaser-Plus aufnehmen. Abseits davon erwartet Müller, „dass auch Nico Schulz und die Verwaltung in Osterburg aktiv werden. Bisher ging es immer um den Glasfaser-Ausbau in der gesamten Einheitsgemeinde. Nun ist ein Anbieter weg, sind einige Dörfer außen vor. Deshalb habe ich die Hoffnung, dass man auch im Osterburger Rathaus alles in die Waagschale wirft, um Glasfaser-Plus womöglich doch noch für einen Glasfaser-Ausbau in weiteren Orten unserer Einheitsgemeinde zu gewinnen.“