Gut Priemern: Landrat lobt Erfolgsgeschichte
15 Jahre Sozialtherapeutisches Zentrum Gut Priemern gGmbH waren am Sonnabend Anlass für ein Fest, das Bewohner und Gäste zusammenbrachte. Regie führte der Junior-Chef Christoph Lenz.
Priemern l Seit Juli leiten Vater Uwe und Sohn Christoph Lenz als gleichberechtigte Partner, am 29. November geht der Staffelstab der Geschäftsleitung endgültig an den Junior-Chef. Gisela Wendel und Uta Müller vom Altmärkischen Betreuungsverein gratulierten jetzt schon mal Christoph Lenz mit Pflanzen, die auf dem Gut Geschichte haben sollen. Vor 15 Jahren, am 14. April 1997, hatte Uwe Lenz von Landrat Jörg Hellmuth (CDU) ebenfalls eine Pflanze bekommen. Als Erinnerung an die Grundsteinlegung konnten die Gäste den Ahornbaum jetzt am Eingang des Festzeltes bewundern.
Nachdem der Kauf des Gutes am 18. Dezember 1996 beschlossen war und der Notar in Magdeburg seinen Segen gab, ging es Schlag auf Schlag. Auch dank des Dachverbandes des Paritätischen, der Agrargenossenschaft Lückstedt, des Ortsvorstehers Otto Schulze, der Kollegialität von Dr. Hans Horzetzky, um nur einige zu nennen. Ursprünglich angedacht waren damals 18 Arbeitsplätze und 30 Bewohner. Die Einrichtung blickt jetzt auf 107 Wohn- und Therapieplätze in Priemern, Lückstedt, Meßdorf, Walsleben und Stendal sowie 81 festangestellte Kräfte. Dazu gibt es seit diesem Jahr zusätzlich 30 ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Stendaler Tafel. "Unser Motto war und ist, etwas positiv zu verändern, wo es soziale Brennpunkte gibt, mit Vielfalt, Offenheit und Toleranz", stellte Uwe Lenz klar.
"Ich hatte beim Kauf des Objektes Bauchschmerzen, das ist kein Geheimnis", merkte anschließend Landrat Jörg Hellmuth an, "aber die Lebensdauer des Zentrums übertrifft schon zwei Amtsperioden, da kann ich nur gratulieren." Neuland war es, eine einzigartige Erfolgsgeschichte sei es geworden. Dass die Entscheidung richtig war, bewies das Zentrum während seiner Besuche, in denen ihm die Mitarbeiter mit Optimismus und Engagement begegneten.Nie seien über die Verwaltung die Nöte der Bewohner vergessen worden. "Das zeigt, wenn man einen festen Willen hat, schafft man alles", schloss Hellmuth seine Rede. Der Vorsitzende des Paritätischen, Dr. Michael Reiser betonte, wie gut in dem Zentrum Wohlfahrts- und Heimatpflege verbunden werden. Zum 1. Dezember wird schließlich eine weitere Kleinstwohngruppe für Jugendliche mit seelischer Beeinträchtigung im Forsthaus Priemern eröffnet.
"Bestes Beispiel für unseren Erfolg ist ein Jugendlicher, den alle aufgegeben hatten. Wir haben einen Weg zu ihm gefunden", erzählte Therapeuthin Doreen Holzhaus, "innerhalb eines Jahres hat er den Realschulabschluss geschafft und jetzt eine Ausbildung begonnen." Am Sonnabend war allerdings die Betreuungsarbeit des Sozialtherapeutischen Zentrums nicht das einzige Thema. Nachdem erst die Osterburger Blasmusikanten für gute Laune gesorgt hatten, begeisterte die Linedance-Gruppe von Gut Priemern die Leute im Festzelt mit ihren Darbietungen. Danach waren fünf junge Plattschnackerinnen der Grundschule Flessau unter der Leitung von Heike Kurtze an der Reihe. Mit ihrem "Höltentüffel"-Lied gewannen sie die Herzen der Zuschauer: "N\' Poor för alltachs, n\' Poor för jod..." Dank Clown Tommi, Saftbowle, Bastelstraße, Rundgängen, Kutschfahrten und Musik von No Limit herrschte bis zum Schluss der Jubiläumsfeier allerbeste Laune.