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Calberwischer Brandbekämpfer feiern 120-jähriges Bestehen Im Zusammenhalt liegt die Zukunft der Wehr

Von Frank Schmarsow 27.06.2011, 04:45

120 Jahre Freiwillige Feuerwehr Calberwisch - die Festsitzung war ein Ereignis, dessen Rahmen das kleine Dorfgemeinschaftshaus im eigenen Ort gesprengt hätte, und so wichen die Calberwischer am Sonnabend zu den Kameraden nach Düsedau aus. Zu den Gästen gehörten unter anderem der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg, Hartmuth Raden, der stellvertretende Kreisbrandmeister Dr. Ringhard Friedrich und Stadtwehrleiter Sven Engel sowie Vertreter der Partnerwehr aus Splietau und benachbarter Wehren.

Calberwisch/Düsedau. In ihrem Bericht betonte Wehrleiterin Astrid Kiebach, im gemeinsamen Zusammenhalten liege die Zukunft der Calberwischer Wehr. "Wenn unser kleiner Ort die Feuerwehr verlieren würde, wäre auch das kulturelle Leben im Dorf ausgestorben." Von den etwa 105 Einwohnern seien elf Frauen und 14 Männer Wehrmitglieder, davon drei Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung.

Sie gab einen Einblick in die Geschichte der Calberwischer Brandbekämpfer, die am 29.August 1891 mit der Gründung eines Spritzenverbandes unter Beteiligung der Gemeinde und des Gutsbezirkes begann. Die Technik bestand damals aus einer kleinen Spritze, drei Schläuchen, und es gab ein Spritzenhaus. Bei der Wehrleitung machte Kiebach aufgrund fehlender Unterlagen einen Sprung bis in die 1950er Jahre. Bis 1957 war Franz Matuszkiwicz Wehrleiter; es folgten Otto Göhrs (bis 1981) und Hugo Neumann (bis 2008). Ihm folgte seine Tochter Astrid Kiebach.

Im Laufe der Jahre sei es zu kleineren und größeren Bränden gekommen, deren Ursache oft Brandstiftung gewesen sei. Aus der neueren Geschichte, hielt die Wehrleiterin unter anderem die Partnerschaft mit den Splietauer Kameraden für erwähnenswert, den Schlauchturm am Gerätehaus (1991), die neue Tragkraftspritze TS 8/8 Ultraleicht (1999), den Brand eines Getreidefeldes im gleichen Jahr, den 2. Platz beim Unterabschnittsausscheid in Meseberg mit nur einer Sekunde Rückstand zu Düsedau beim Löschangriff (2000), den Feuerwehraktionstag in Calberwisch mit 34 Mannschaften aus 31 Wehren am 1. Mai 2001, den Einzug in das neue Gerätehaus (2002), einen Scheunenbrand im Ort (2002), den Mannschaftswagen (2008), die Zugübung am 28. Juni 2010 mit dem Aufbau einer langen Wegstrecke, bei der die Norm unterboten wurde. Und: "In diesem Jahr kam das MDR-Fernsehen nach Calberwisch zum Schloss und auch zu uns."

Am 22. März 1997 wurde mit 13 Mädchen und Jungen die Jugendfeuerwehr gegründet. "Jugendwart René Potas bewies von Anfang an ein gutes Händchen bei der Arbeit mit den Jugendlichen." Im gleichen Jahr wurden die Calberwischer Sieger beim Ausscheid der Jugendwehren.

Kiebach bedankte sich bei den Kameraden für deren ständige Einsatzbereitschaft, den Familienangehörigen für deren Verständnis, beim Förderverein der Wehr, bei den Sponsoren und der Einheitsgemeinde für die Unterstützung. Es gab viele Glückwünsche und Geschenke.

Anlässlich des 120. Jahrestages der Freiwilligen Feuerwehr Calberwisch wurden für langjährige Wehrzugehörigkeit geehrt: 10 Jahre: Robert Selert; 30 Jahre: Ulrich Näpfli, Manfred Kühne; 50 Jahre: Hugo Neumann. Befördert wurden zum/zur Feuerwehrmann/-frau: Simone List, Torsten List, Tino Bertram; zum Hauptfeuerwehrmann: Martin Kiebach und zum Löschmeister: Olav König, Sven Teitge, Stefan Rudolf, Sebastian Kelm sowie Astrid Kiebach.