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Landwirtschaft Jugendliche starten in Landesanstalt im Kreis Stendal ins neue Ausbildungsjahr

Die Idener Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau bleibt für künftige Land- und Tierwirte eine beliebte Adresse: Fünf neue Auszubildende wurden begrüßt, sie begannen im Wischeort ihre Azubi-Zeit.

Von Ingo Gutsche 01.08.2023, 18:15
Stefan Winter, Leiter des landwirtschaftlichen Betriebes der Idener Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, begrüßte fünf neue Auszubildende.
Stefan Winter, Leiter des landwirtschaftlichen Betriebes der Idener Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, begrüßte fünf neue Auszubildende. Foto: Ingo Gutsche

Iden - Mit der Wunschanzahl von fünf Auszubildenden startete am 1. August die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) Iden in das neue Ausbildungsjahr.

„Wir hatten insgesamt neun Bewerbungen“, sagt Stefan Winter, Leiter des Landwirtschaftlichen Betriebes, der das Quintett begrüßte sowie es anschließend durch die Räume und Anlagen der LLG führte. Mit diesen fünf neuen Azubis lernen am Idener Standort insgesamt neun Lehrlinge den Beruf des Tierwirtes oder den des Landwirtes.

Im Vorfeld haben die Verantwortlichen angesichts sinkender Ausbildungszahlen in anderen Branchen gehofft, dass die erwartete Anzahl an Bewerbungen auch eintrifft. „Die Zeit, als sich 30 Bewerber auf drei Stellen bewarben, ist vorbei“, weiß Winter, der allerdings ob der Interessenten zuversichtlich war. Zum einen kooperiert die Idener Landesanstalt mit der Bundesagentur für Arbeit, zum anderen ist die Mund-zu-Mund-Propaganda auch in den Vorjahren nützlich gewesen und hat gefruchtet. Bereits für das nächste Ausbildungsjahr hat Winter die Zusage einer Person für eine Bewerbung. Dr. Gerd Heckenberger, Leiter der Idener Landesanstalt, weiß aus Erfahrung, dass „der landwirtschaftliche Sektor bei weitem nicht so geblutet hat wie das Handwerk“. Über die Gründe dafür könne er nur spekulieren. Vielleicht sei es der Fakt, dass „Landwirtschaft in der Region flächendeckend vorhanden ist“. Wer nicht unbedingt für die Ausbildung in eine Großstadt und demzufolge die Altmark nicht verlassen möchte, findet in fast jedem Ort einen landwirtschaftlichen Betrieb. „Zudem ist der Beruf sehr vielfältig und interessant.“ Die Vielfalt werden auch die fünf „Neuen“ in ihrer Azubi-Zeit im Wischeort kennenlernen.

Im ersten Ausbildungsjahr – dazu gehören zwölf Wochen Schule – lernen die jungen Frauen und Männer unter anderem das richtige Verhalten im Umgang mit Tieren, aber auch schon die ersten Anwendungen mit der Technik. Weiterhin ist es für die angehenden Landwirte wichtig, den Führerschein der Klasse T (Traktoren) zu erwerben. Dies wird indes nicht im Betrieb vonstatten gehen, „wir unterstützen jedoch“, sagt Stefan Winter zu dieser wichtigen Aufgabe.

Während Lea-Marie Schulz, Justin Hoffmann, Benjamin Schäfer und Vincent Winterkrieg das erste Ausbildungsjahr in Angriff nehmen, wird Angelina Krieckser in Iden im dritten starten. „Ich habe bereits zwei Ausbildungsjahre an einem anderen Ort hinter mir“, erklärt die gebürtige Hessin, die sich für Iden entschieden hat. Dies komme durchaus, speziell in den alten Bundesländern, öfter vor, schätzt Dr. Heckenberger diesen Wechsel als positiv ein. „So lernt man noch einen anderen Betrieb kennen.“ Die Voraussetzungen, die die Idener Landesanstalt für ihre Auszubildenden bietet, seien sehr gut, betonen Heckenberger und Winter. Moderne Unterrichtsräume inklusive Computerraum stehen den jungen Frauen und Männern zur Verfügung. Und auch in der Landwirtschaft tritt mehr und mehr die körperliche Arbeit in den Hintergrund und wird durch die Digitalisierung abgelöst. Auch deshalb ist die Einrichtung, die von 1971 bis 1991 das Institut für Rinderproduktion beherbergte, froh, dass in jüngster Vergangenheit auch neue Arbeitsmittel für die Auszubildenden angeschafft werden konnten. Dazu gehört auch ein Fahrsimulator, an dem Arbeiten mit Mähdrescher, Teleskoplader und Traktor samt Arbeitsgeräten sehr praxisnah ausgeführt werden können.

Zum landwirtschaftlichen Betrieb in Iden zählen 400 Milchkühe, 90 Mutterkühe, 125 Sauen, 900 Mastschweine, 300 Mutterschafe und rund 1200 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Dr. Gerd Heckenberger ist mit der aktuellen Gesamtsituation – eine neue Milchvieh- und Schweineanlagen sollen neu gebaut werden – in Iden zufrieden. Sorgenvoll schaut er indes zum Himmel. Bei diesem feuchten Wetter könne der Weizen aktuell nicht geerntet werden.