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Mehr Kinder Die Tagesstätten sind rappelvoll

In den Osterburger Kindertagesstätten vollzieht sich ein neuer Trend: Die Einrichtungen sind rappelvoll, es gibt kaum noch freie Plätze.

Von Nico Maß 08.08.2017, 01:01

Osterburg l „Ganz klar. Wir stoßen allmählich an unsere Grenzen“, sagte Nico Schulz. Über ein Problem, das der Einheitsgemeinde-Bürgermeister nach eigenem Bekunden „gern auf dem Schreibtisch zu liegen hat.“ Schließlich basiere die Notwendigkeit, ernsthaft über einen Ausbau der kommunalen Kita-Kapazitäten nachzudenken, „auf den Fakt, dass in unserer Einheitsgemeinde mehr Kinder geboren werden. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung“, betonte er.

Wie deutlich das Mehr an jungen Osterburgern mittlerweile ausfällt, zeigt der Blick auf die jüngsten Einwohnerzahlen. Wurden im ersten Halbjahr 2016 34 Neugeborene gezählt (schon das war eine Steigerung gegenüber 2015), lag die Zahl im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2017 bei 45 Mädchen und Jungen.

Die steigende Kinderzahl wirkt sich längst auf die kommunalen Einrichtungen der Einheitsgemeinde aus, macht Anke Müller deutlich. Nach einer Auflistung der städtischen Amtsleiterin für Verwaltungssteuerung und Demografie sind die Tagesstätte Jenny Marx (126 betreute Kinder, 27 Anmeldungen), Walsleben (22 Kinder, 5 Anmeldungen) und Königsmark (19 Kinder, 5 Anmeldungen) aktuell bereits randvoll belegt und verfügen über keine freien Kapazitäten mehr. Lediglich im Rossauer Zwergenland (aktuell 20 Kinder, 5 Anmeldungen) verfüge die Kommune noch über einen Spielraum von drei Plätzen für Mädchen und Jungen im Kindergartenalter.

Ein knappes Polster, das die Einheitsgemeinde über Konsequenzen nachdenken lässt. Dies scheint auch mit Blick auf den Gesetzgeber geboten, in Sachsen-Anhalt besitzen Eltern einen Rechtsanspruch auf eine Kinderbetreuung. In der Verwaltung keimen daher erste Gedanken, eine der kommunalen Kindereinrichtungen auszubauen. Dabei denke man an die Jenny-Marx-Tagesstätte in Osterburg, bestätigte Nico Schulz. „Unser Angebot an Plätzen könnte durch einen Anbau an das bestehende Gebäude vergrößert werden“, deutete er an. Eine mögliche Erweiterung der Betreungskapazitäten dürfe die Kommune aber nicht nur an die Mädchen und Jungen im Krippen- sowie Kindergartenalter festmachen. „Wir müssen auch unsere Hortsituation im Blick behalten“, fügte Schulz hinzu.

Klar sei aber auch: Allein aus eigener Kraft könne die Einheitsgemeinde die Erweiterung ihres Betreuungsangebotes nicht finanzieren. Nico Schulz setzt auf eine Förderung aus einem Landes- oder Bundesprogramm. Auf diese Unterstützung sei die Kommune bei dem Vorhaben angewiesen. „Nur dann ist der Ausbau machbar“, legte sich der Einheitsgemeinde-Bürgermeister fest.