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Einwinkel Park soll wieder ein Park werden

Nach dem Einwinkler Feuerwehrförderverein hat sich inzwischen auch ein Verein gegründet, der sich für den alten Gutspark einsetzt.

Von Ralf Franke 09.07.2019, 20:00

Einwinkel l Die Zukunft des alten Gutsparkes in Einwinkel beschäftigt seit mittlerweile einem Dreivierteljahr den Gemeinderat „Altmärkische Höhe“, die Rechtsabteilung in der Verbandsgemeinde Seehausen und vor allem die Einwohner selbst, von denen sich viele gegen den Verkauf des rund 5,6 Hektar großen Eichenwäldchens mitten im Ort wehren. Sie fürchten, dass die privatisierte Fläche zwischen der Neuen Welt und dem Zehrengraben nicht mehr dieselbe und vor allem nicht mehr frei zugänglich sein wird.

Nach ersten emotionalen Protesten sind die Beteiligten längst im sachlichen Dialog angekommen und auf Lösungssuche. Das Thema stand inzwischen mehrfach auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Die Idee, den Park der Öffentlichkeit zugänglich zu halten und das Areal für Waldpädagogik zu nutzen, wie sie in vielen Kindertagesstätten und Schulen auf der Tagesordnung steht, nimmt offenbar nach und nach Formen an.

Mit der Gründung des Vereins „Naturpfad Einwinkel“ haben die Protagonisten inzwischen einen wichtigen Schritt zur friedlichen Übernahme des Gutsparkes vollzogen, den auch Bürgermeister Bernd Prange immer gefordert hatte.

Erste Vorsitzende der 14 Gründungsmitglieder und des sechsköpfigen Vorstandes ist Kathrin Festerling, die mögliche Lösungsansätze mit Antje Michaelis – inzwischen zweite Vorsitzende – bereits in einer Gemeinderatssitzung in Drüsedau und bei einem Vor-Ort-Termin im Park vorstellte.

Die organisierten Parkfreunde stehen im Vereinsregister und haben sich dafür eine Satzung gegeben, wonach das Areal mit seinem alten Eichenbestand nicht privatisiert werden soll, in der die Förderung des Naturschutzes und die Nutzung für Waldpädagogik festgeschrieben sind. Erreicht werden soll das durch die Pflege und den Erhalt des Bestandes inklusive der vier Exemplare, die amtlich unter Naturschutz stehen, durch Förderung der Naturvielfalt (zum Beispiel mit Insektenhotels oder Nistkästen) und durch Angebote für Kinder, die Motorik, Orientierung und emotionale Kompetenzen stärken.

Obwohl die Gemeinde dem Projekt prinzipiell nicht im Weg stehen will, gibt es nach der Vereinsgründung doch noch einige Hürden zu nehmen, die die vertragliche Nutzung des Wäldchens betreffen, aber auch die Verantwortlichkeiten bei Sicherheitsfragen, die Mitgliedschaft in der Forstbetriebsgemeinschaft und anderes mehr regeln. Vom Betreuungsforstamt „Nordöstliche Altmark“ gibt es jedenfalls schon das Signal, den pädagogischen Teil des Projektes im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit fachlich zu begleiten.

Dass sich die Sache am Ende finanziell trägt, davon ist Kathrin Festerling überzeugt. Der Holzverkauf sollte die Aufwendungen decken können, die ohne Zweifel notwendig sind, um aus dem Park wieder einen Park zu machen.