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Ruhestand Ostsee-Liebhaberin geht von Bord

Hella Heidenreich hat sich aus dem Schuldienst verabschiedet. Die langjährige Pädagogin wechselt in den wohlverdienten Ruhestand.

Von Ingo Gutsche 17.07.2020, 01:01

Goldbeck l Während es für „ihre“ Schüler der zweiten Klasse am Mittwoch die Zeugnisse gab, nahm Klassenlehrerin Hella Heidenreich zahlreiche Blumensträuße entgegen. Die 63-Jährige wird das Klassenzimmer sozusagen gegen ihren Garten eintauschen. Sie freut sich auf ihre Zeit nach dem Berufsleben. Obgleich sie weiß, dass ihr die Schüler fehlen werden. Deshalb versprach die Klein Schwechtenerin, ab und zu nach dem Rechten zu schauen.

Goldbecks Schulleiter Jens-Uwe Marquardt würdigte Hella Heidenreich als eine tolle Lehrerin und überreichte ihr an ihrem letzten Arbeitstag im Namen des Kollegen-Teams einen großen Blumenstrauß und eine Karte. Diese ist mit einem kleinen Strandkorb verziert und deutet darauf hin, dass die langjährige Pädagogin eine Ostsee-Liebhaberin ist. Gen Norden wird es Hella Heidenreich künftig wohl öfter ziehen. Bedenken, dass Langeweile aufkommen könnte, hat sie keineswegs. „Ich reise sehr gern.“ Die Insel Rügen und das Ostseebad Kühlungsborn gehören zu ihren Lieblingszielen. Dass Deutschland noch viele schöne andere „Ecken“ zu bieten hat, weiß sie natürlich. Deshalb steht beispielsweise der Schwarzwald auf der Reise-Wunschliste. Auch das Radeln gehört zu ihren Lieblingsbeschäftigungen.

Mehr Zeit wird Hella Heidenreich auch mit ihren Enkelkindern verbringen, die natürlich gern bei Oma und Opa in Klein Schwechten sind. „Die fünf wohnen ja alle in der Umgebung“, verriet sie.

Genau 43 Jahre war Hella Heidenreich als Lehrerin tätig. Am 1. August 1977 begann sie die Tätigkeit bei einer Klasse in Erxleben. Zu ihren weiteren Stationen zählten die Einrichtungen in Sanne und Hohenberg-Krusemark. Auch in der Goldbecker Sekundarschule unterrichtete sie – seit 2002 ist die Pädagogin jedoch fester Bestandteil des Lehrer-Teams der Goldbecker Grundschule. „Es war eine sehr schöne Zeit“, blickt sie zurück. Eine Erkenntnis aus den vielen Berufsjahren: „Man bleibt immer jung. Die Schülerinnen und Schüler akzeptieren das Altwerden nicht.“ Dass Hella Heidenreich bei „ihren“ Zweitklässlern beliebt war, bewiesen die kleinen Tränchen in einigen Augen der Mädchen und Jungen. Frida und Maja überreichten einen Blumenstrauß, und ebenso gab es ein Bild mit den Fotos der Schüler, über das sich die künftige Ruheständlerin freut. Sie betont jedoch, dass es der „Unruhestand“ sei, der nach dem Berufsleben auf sie wartet.

Natürlich wird Hella Heidenreich ab und zu bei den Kindern und ihren früheren Arbeitskollegen vorbeischauen. Auf jeden Fall zur Einweihungsfeier der neuen Grundschule. Diese entsteht neben der Sekundarschule und gegenüber der Sporthalle. In den Oktoberferien soll der Umzug vonstatten gehen.