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Schulen Lernstoff übers Internet

Nach der Schließung der Schulen stand den Einrichtungen alles andere als ein "normaler“ Montag ins Haus.

Von Nico Maß 16.03.2020, 19:00

Osterburg/Flessau l Wo es sonst vor jungem Leben nur so wuselt, herrschte am Montag eher Stille. Vier Kinder seien am Morgen in die Flessauer Grundschule gekommen und würden dort auch gut betreut, berichtete Olaf Jaensch. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen hat der Flessauer Schulleiter dafür gesorgt, dass auch abseits der Unterrichtsräume Lerninhalte vermittelt werden.

So würden sich die Kinder über die Lern-App „Anton“ mit Aufgaben beschäftigen, wobei Jaensch Schwierigkeiten mit der App bemerkte, weil offenkundig deren Server überlastet werden. Eine über die schulinterne Homepage zu erreichende Lernplattform werde hauptsächlich für die vierte Klassenstufe und einige bestimmte Themen genutzt, „das müssen wir aber unbedingt erweitern. Und da sehe ich auch das Land gefordert“, äußerte Jaensch.

Auf die Lern-App „Anton“ setzt auch die Osterburger Grundschule am Hain, die am Montag noch von 16 Schülern besucht wurde. „Diese App ist sehr schön zum Üben“, sagte Grundschulleiterin Katrin Lehmann, die davon ausgeht, dass die Zahl der notbetreuten Mädchen und Jungen bis zum morgigen Mittwoch noch abnehmen dürfte. Neben dem Verweis auf die Lern-App sei man zudem bemüht, die Kinder mit Aufgaben in den Fächern Deutsch, Mathe und Sachkunde zu versorgen. Davon ab würden sich die Mitarbeiter des Lernortes jetzt um Aufgaben widmen, die abseits des Unterrichtsbetriebes auf ihre Erledigung warten. „Dabei handelt es sich um Sachen wie die Überarbeitung der schulinternen Lehrpläne oder das Aufräumen der Räume. Wir wollen den Schulgarten auf Vordermann bringen und die Zeit nutzen, um die Einschulung für das Unterrichtsjahr 2021/22 vorzubereiten. Und schließlich werden wir uns auch mal intensiver mit unserer Computertechnik beschäftigen“, kündigte Katrin Lehmann an.

An der Osterburger Sekundarschule „Karl Marx“ schlug kein Schüler auf, „wie es dann in der zweiten oder dritten Woche ausschaut, kann ich nicht sagen“, erzählte Doreen Melms. Weil sich eine Schließung der Bildungsstätten schon ab Donnerstag abzeichnete, „haben wir Freitagfrüh reagiert und einen Krisenplan besprochen“, so die Schulleiterin. Eine Konsequenz: Über die eigene Homepage hält die Schule eine Lern-Grundversorgung aufrecht. „Dort finden sich für jede Klassenstufe und jedes Kernfach Aufgaben, die wir im wöchentlichen Rhythmus austauschen wollen“, so Melms. Für die Mädchen und Jungen der Abschlussklassen würden zudem Prüfungsaufgaben online gestellt, mit den Vorprüfungen sei man dank einer glücklichen Fügung aber bereits durch.

Die Bemühungen vom Freitag, Kommunikationsketten aufzubauen, haben sich für das Markgraf-Albrecht-Gymnasium ausgezahlt. Denn obgleich die Schule zur Sicherheit für eine Notbetreuung gesorgt hatte, „wussten wir durch Eltern und den Schülerchats schon am Sonntagabend, dass am Montag niemand kommen würde“, sagte Schulleiterin Elke Hein. Um Lernstoff zu vermitteln und den Zwölftklässlern trotz der Corona-Einschränkung die Vorbereitung auf die Abi-Prüfungen zu ermöglichen, nutzt das Gymnasium zwei Optionen. „Die eine ist der Chat, den jede Klasse hat. Dafür schicken die Kollegen die jeweiligen Aufgaben an den Klassensprecher, der sie dann in den Chat stellt“, sagte Hein. Als zweite Option greife das Osterburger Gymnasium auf die Homepage der Schule zurück, um Aufgaben für einzelne Fächer und Klassenstufen sowie die Abivorbereitung an die Schüler zu bringen. Dass nach aktuellem Info-Stand in Sachsen-Anhalt an den Abi-Prüfungsterminen ab dem 27. April festgehalten wird, kann Elke Hein nachvollziehen. „Den Abiturienten gehen in den Kern- und Profilfächern lediglich jeweils zwölf Unterrichtsstunden verloren. Das bekommen wir hin.“