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Umweltwissenschaftliches Kooperationsprojekt tagt in Falkenberg Stickstoff-Auswaschung im Fokus

Von Andreas Puls 08.03.2013, 02:11

Mitglieder der Kooperation Lysimeter und Bodenwassermessstellen aus insgesamt sechs Bundesländern trafen sich gestern in der Außenstelle Falkenberg des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Ziel der Kooperation ist es, Strategien für die Landwirtschaft zur Verringerung der Stickstoff-Auswaschung zu finden.

Falkenberg l Die Gewässerbelastung durch Nährstoffe in der Landwirtschaft, insbesondere durch Stickstoff, entwickelt sich weltweit zu einem immer größeren Problem. Unter anderem wird es dadurch zunehmend schwieriger, Menschen mit ausreichend sauberem Trinkwasser zu versorgen.

Um die Gewässer und das Grundwasser möglichst sauber zu erhalten, gibt es auf Ebene der EU die Gewässerrahmenrichtlinie. Deren Umsetzung stellt auch Deutschland vor große Herausforderungen. Eine Reihe von Einrichtungen beschäftigen sich mit der umfassenden Thematik und versuchen Lösungen zu finden, die Nährstoff-Auswaschung aus dem Boden zu reduzieren. Lysimeter - Geräte zur Erfassung von Stofftransporten im Boden - bilden für die Forschung eine wichtige Grundlage.

Lysimeter und Bodenwassermessstellen gibt es in allen Bundesländern. Aus Gründen der Effektivität wurde im Jahr 2009 eine Kooperation gegründet. Eine bundesländerübergreifende Zusammenarbeit wurde vereinbart. Die Mitglieder treffen sich in regelmäßigen Abständen zu Wissens- und Erfahrungsaustauschen. Unter der Leitung von Dr. Steffi Knoblauch von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft fand gestern ein solches Treffen in der Lysimeterstation Falkenberg des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) statt.

Forscher aus sechs Bundesländern beteiligt

Daran nahmen Vertreter von Forschungseinrichtungen aus Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen teil. Im Rahmen der Kooperation ist gerade eine neue Schrift entstanden, die Anpassungsstrategien für die Landwirtschaft auf die Stickstoff-Auswaschung aufzeigt. Die Präsentation dieses Papiers war einer der Tagesordnungspunkte in Falkenberg. "Ganz verhindern lässt sich die durch die Landwirtschaft verursachte Stickstoff-Auswaschung nicht, aber sie lässt sich nachweisbar reduzieren. Die gemeinsamen Forschungen und Auswertungen, an denen auch die Forschungsstelle in Falkenberg ihren Anteil hat, belegen das an konkreten Zahlen. Beleuchtet wurden und werden dabei auch verschiedene Bewirtschaftungsformen in der Landwirtschaft. Denn Stickstoffauswaschung kommt nicht nur in konventionell wirtschaftenden Betrieben vor. Die länderübergreifende Zusammenarbeit ist auch deshalb sehr wertvoll, weil die Problematik auch mit Blick auf Faktoren wie unterschiedliche Bodentypen und klimatische Bedingungen umfassender beleuchtet werden kann", erklärt Steffi Knoblauch.

"Die bisher zusammengetragenen Erkenntnisse und damit verbundenen Empfehlungen werden jetzt an die Agrarwirtschaft und die zuständigen Behörden und Einrichtungen weitergereicht", erklärt Steffi Knoblauch.

Fruchtbare Kooperation soll weitergeführt werden

Auf der Tagesordnung in Falkenberg stand neben der Präsentation der Ergebnisse der gemeinsamen Schrift "Stickstoff-Auswaschung" und weiteren Beratungsthemen auch eine ausführliche Besichtigung der Lysimeterstation Falkenberg.

Die fruchtbare Kooperation soll weitergehen. Welche gemeinsamen Auswertungen künftig in den Fokus rücken sollen, auch dazu stimmten sich die Beteiligten gestern ab.