1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Park-Erweiterung nimmt Fahrt auf

Windräder Park-Erweiterung nimmt Fahrt auf

Der Windpark bei Storbeck kann erweitert werden. Im November 2019 sollen die neuen Anlagen in Betrieb gehen.

Von Nico Maß 13.03.2019, 00:01

Osterburg l Seit Ende 2014 treibt das Osterburger Rathaus die Windkraftpläne voran, jetzt sieht sich Bürgermeister Nico Schulz (CDU) kurz vor der Ziellinie. Die letzte Hürde liege nun hinter dem Projekt, blickt Schulz auf den 20. Februar zurück. An diesem Tag hat die Bundesnetzagentur dem Osterburger Unterfangen freie Windkraftkapazitäten zugeschlagen.

Nun wird der lange vorbereitete Fahrplan aktuell. Auf einer für Ende März angekündigten Gesellschafterversammlung sollen die Energiewerke Osterburg (ein gemeinsames Unternehmen von Stadtwerken und Avacon) von den bisherigen Allein-Eigentümern, dem Stendaler Ingenieurbüro Fefa und Avacon, einen insgesamt 20-prozentigen Anteil an zwei Windrädern erwerben. Dieser Anteil sichere den Energiewerken für den Zeitraum von insgesamt 20 Jahren eine Ausschüttung von 590.000 Euro. Der erste Betrag, 30.000 Euro, soll 2021 überwiesen werden. Abseits dieser Ausschüttung, von der die Einheitsgemeinde über ihr Tochterunternehmen Stadtwerke profitiert, kann die Kommune auch mit direkten Erlösen rechnen. Denn weil zwei der drei Windkraftanlagen auf Grund und Boden der Gemeinde stehen werden (das dritte ist ein Privatprojekt), erwartet die Einheitsgemeinde Pachteinnahmen von jährlich 70.000 Euro, die sich ab dem 11. Jahr der Winderzeuger sogar auf mindestens 80.000 Euro erhöhen. Zudem strebe man ähnliche Sponsoringvereinbarungen wie mit den Betreibern des Kreveser Windparkes an. Die Eurowind Deutschland als Gesellschafterin des Windparkes Krevese stellt seit 2017 jährlich 35.000 für Vereine und Projekte des Gemeinwohls zur Verfügung.

Die von Nico Schulz von Projektbeginn an gewollte Bürgerbeteiligung an den beiden Energieerzeugern ist laut Bürgermeister weiterhin aktuell und soll in Form von Schatzbriefen erfolgen. „Dafür werden wir ein passendes Geldinstitut finden“, zeigte sich Schulz überzeugt. Für die Schatzbriefe ist ein Gesamtvolumen von 500.000 Euro anvisiert, die in Mindestbeträge von 500 Euro aufgestückelt werden. Angesichts der schon jetzt spürbaren Nachfrage an den mit geplant 4,99 Prozenten zu verzinsenden Schatzbriefen denke man darüber nach, die Zahl der Schatzbriefe pro Käufer zu begrenzen, sagte der Bürgermeister. Ebenso prüfe man, ob wie von der Kommune beabsichtigt, Interessenten aus der eigenen Einheitsgemeinde beim Verkauf bevorzugt werden können. Wenn möglich, sollen die Schatzbriefe im Herbst zu erwerben sein. Und damit faktisch gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Windräder. „Laut Plan starten im Mai vorbereitende Maßnahmen wie Straßen- oder Wegebau. Anfang Juli werden die Fundamente gesetzt“, kündigte Nico Schulz an. Ab September könnten die Anlagen errichtet werden. Im November sollen sich die Windräder drehen.

Das Vogelradar dürfte dann schon im Routinebetrieb laufen. Das Pilotprojekt wurde bereits am 25. Februar aufgebaut, gegenwärtig wird die Technik, die geschützte Vogelarten erkennt und Windkraftanlagen rechtzeitig stoppt, einkali­briert.