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14 Stationen lockten Alt und Jung in die Salzwedeler Innenstadt / Publikumsinteresse leider nicht so hoch wie erwartet 2. Advent: Staunen, erleben und genießen

Von Kornelia Bannik, Anke Pelczarski und Philip Najdzion 10.12.2012, 01:39

14 Stationen lockten am Wochenende zur Aktion "Salzwedel am 2. Advent" in die Innenstadt. Aufgrund des Wetters war der Andrang nicht so groß wie im Vorjahr.

Salzwedel l Kultur, Vorträge, Ausstellungen, Kunsthandwerk: Für viele Geschmäcker war etwas dabei. Eltern konnten mit ihren Kindern auf Entdeckungsreise gehen.

In den Häusern des Arbeitskreises Salzwedeler Altstadt tauchten sie in die Geschichte ein. Zu sehen waren beispielsweise die Meisterbriefe von Wilhelm Schermer fürs Schmiedehandwerk aus dem Jahr 1909 und von Helene Schermer fürs Damenschneiderhandwerk aus 1923. "Diese hat uns Erwin Müller zur Verfügung gestellt", wies Vorstandsmitglied Heidrun Teege auf eine Neuheit hin. Stellmacher Karl-Heinz Klein aus Gardelegen gehört seit zwölf Jahren zum "Inventar". Gestern gab es für ihn kleine Geschenke: Denn der Handwerker feierte seinen 79. Geburtstag. Über das Buch mit Bildern der Veranstaltungen, Reimereien und den Unterschriften der Mitwirkenden sowie einen Baumkuchen freute er sich sehr. Erstmals dabei war Karola Mikolaschek aus Liesten, die adventliche Basteleien anbot. "Hier ist es richtig anheimelnd. Die Veranstaltung ist sehr gut organisiert, die Leute sind nett", schilderte sie ihren Eindruck.Sie wolle gern wiederkommen.

In der Galerie art-Ort ist am Sonnabend die Ausstellung "Sem Sampo" eröffnet worden. Heinrich Herbrügger zeigt 21 Porträts tibetischer Mönche sowie Fotos aus dem Kloster des tibetischen Gelugpa-Ordens im indischen Bodhgaya. Entstanden sind diese bereits 1999. Damals suchte der Künstler dort nach den Ursprüngen des Buddhismus und Ideen für seine Diplomarbeit. Zu jener Zeit studierte Heinrich Herbrügger an der Fachhochschule für Design in Bielefeld. Er fühlte sich durch die Freundlichkeit, die Herzlichkeit und den Humor der Mönche inspiriert. Deshalb fragte er nach, ob er sie fotografieren könne.

Drei der Werke waren bereits im Jahr 2002 in Salzwedel zu sehen. Damals lächelten Mönche großflächig vom Neuperver Tor, der Mönchskirche und der Jeetzeschule. Jetzt ist der komplette Bilderzyklus erstmals in der Hanse- und Baumkuchenstadt zu besichtigen.

Kim Barkmann aus Altensalzwedel verglich in ihrer Laudatio das Entstehen der Fotos mit einem Märchen, das sie "Jemand, der auszog, seine Seele zu finden" nannte. Dabei nutzte der einen Zauberkasten, den Fotoapparat. Die Bilder können bis zum 22. Februar 2013 in der Galerie bestaunt, aber auch erworben werden. 20 Prozent jedes Verkaufserlöses will der Künstler dem Deutschen Kinderschutzbund, Landesverband Sachsen-Anhalt, spendieren, weil dieser sich gegen Kinderarmut und für Kinderrechte und Gewaltfreiheit engagiere, begründete er. Ruslan Wellner und Andy Hoof machten bei der Vernissage Musik.

Im Hanseat sorgte das Theater Fahrendes Volk aus Jena für gute Laune. Sonnabend führten Stephan Boden und Nils Adam die Streiche von Max und Moritz auf. Gestern zeigten sie eine eigene Version der Weihnachtsgeschichte. "Ich habe das Stück geschrieben", sagt Stephan Boden. Ihn erinnere es an die englische Komikergruppe Monty Python.

Die beiden Schauspieler schlüpften dabei in 20 verschiedene Rollen. So tauchten Nachrichtensprecherin Gundula Gause, Dr. Brinkmann aus der Schwarzwaldklinik und Gunther Grabriel auf.

Für die Zuschauer war der Spaß kostenlos. Spenden von sechs Firmen haben dies ermöglicht, so Marian Stütz vom Hanseat. "Sie waren sofort bereits zu spenden, als sie hörten wofür", sagte er. Das Hanseat war erstmals als Veranstaltungsort dabei.

Viele der Aussteller hätten bereits in den Vorjahren ihre Kunst auf dem Hof von Ines Kahrens präsentiert. Diesmal wechselten sie ins Hansa. So konnte schicke genähte Kleidung und Accessoirs von Kathrin Stade, Keramik von Martina Urban und kleine Holzkunstwerke von Rainer Krümmel bewundert und gekauft werden. Mehr zu "Salzwedel am 2. Advent" morgen