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Straße gebaut Kaffeeklatsch-Premiere lockt Senioren an

Der Ausbau des ersten Abschnittes der Leetzer Ortsdurchfahrt und Diskussionen um Windkraft: Kuhfeldes Bürgermeister blickt zurück.

Von Anke Pelczarski 06.01.2016, 02:00

Kuhfelde l 2015 sei ein „sehr schwieriges Jahr gewesen“, urteilt Frank Leskien, Bürgermeister der Gemeinde Kuhfelde, rückblickend und erklärt: „Es hat keinen vernünftigen Umgang miteinander gegeben.“ Konkret meint er damit die Diskussionen um den geplanten Windpark bei Siedenlangenbeck, „bei dem die Sachlichkeit auf der Strecke bleibt“.

Der Bürgermeister erinnert daran, dass die Ratsmitglieder einst mehrheitlich Ja zur Windkraft gesagt und auch die Eigentümer zugestimmt hätten. Als es um das Einvernehmen der Gemeinde gegangen sei, sei plötzlich – nach der Neuwahl des Rates – mehrheitlich Nein gesagt worden. Das sei nicht nachzuvollziehen. „Der Investor hat eine neue Erschließung vorgelegt. Die Strecke führt nicht mehr durch Orte“, erklärt er. Das bedeute aber auch, dass die einst zugesagten Vorteile für die Gemeinde wohl gestrichen seien. „Wir hatten darauf gehofft, dass uns die Zuwendungen helfen, die Arbeit der Vereine besser unterstützen zu können“, sagt Frank Leskien. Bislang würde die Altmarkhalle beispielsweise kostenlos genutzt werden können. „‚Wir wissen aber nicht, wie es mit dem Finanzausgleichsgesetz weitergeht. Wenn wir kein Geld mehr haben, dann werden wir die Vereine wohl zur Kasse bitten müssen“, malt er ein düsteres Bild von der Zukunft.

Aber es habe auch Erfreuliches im Vorjahr gegeben. Frank Leskien verweist darauf, dass der erste Abschnitt der Leetzer Ortsdurchfahrt ausgebaut wurde. „Wir hoffen, dass es in diesem Jahr irgendwie weiter geht, auch wenn das Projekt im Kreishaushalt nicht eingeplant ist“, fügt er hinzu.

Gut angekommen sei der erste Kaffeeklatsch für Senioren, zu dem die Gemeinde nach Kuhfelde eingeladen hatte. Filme von einst seien gezeigt worden, so dass ein reger Austausch über die Geschichte möglich gewesen sei. Diese Veranstaltungsform solle fortgesetzt werden.

Das Gemeindefest in Püggen sei ebenfalls eine gute Veranstaltung gewesen. Hier sei ein Film über die 900-Jahr-Feier der einst kleinsten eigenständigen Gemeinde Sachsen-Anhalts gezeigt worden. Diese Veranstaltung sei ebenso wie der Weihnachtsmarkt dadurch erfolgreich, weil die Vereine mit an einem Strang ziehen. „Diese machen ebenso wie die Kirchengemeinden das Leben in der Gemeinde attraktiver. Dafür sind wir sehr dank- bar“, sagt der Bürgermeister.

Ende 2015 seien in Kuhfelde die ersten Flüchtlinge angekommen. „Dadurch haben wir 22 neue Einwohner“, beschreibt Frank Leskien. Die Integration sei über Kita, Grundschule und Sportverein in vollem Gange. „Es gibt viele freiwillige Helfer, die sich mit einbringen wollen“, erklärt der Kuhfelder. In regelmäßigen Abständen gebe es Gesprächsrunden, um auszuloten, was eventuell in den Wohnungen noch fehle, welche Schulsachen benötigt würden und wo noch Hilfe erforderlich sei. „Das klappt ganz gut“, urteilt er. „Es geht um den gegenseitigen Austausch, um die Flüchtlinge besser kennenzulernen“, sagt der Bürgermeister und fügt hinzu: „Mal schauen, ob sie bleiben.“ Der Kuhfelder wünscht sich einen noch besseren Informationsfluss durch den Altmarkkreis. „Ein Merkblatt für Kommunen, das würde uns sehr weiterhelfen“, denkt er laut nach.

Im Vorjahr seien noch einige Kleinigkeiten in der Gemeinde umgesetzt worden. So seien das Innere des Dorfgemeinschaftshaus Leetze und die Bushaltestelle in Valfitz neu gestrichen worden. „Schön wäre es, wenn Einwohner bei solchen Kleinigkeiten ihre Hilfe anbieten, selbst den Pinsel in die Hand nehmen. Die Farbe würden wir als Gemeinde bezahlen“, sagt Frank Leskien. Dann könnten durch Eigeninitiative – in Rücksprache mit dem Bürgermeister – kleine Schandflecke schnell verschwinden. Auch Nachbarschaftshilfe beim Straßenfegen wäre lobenswert.

Für die nächste Zeit gibt es auch einige Wünsche. Der Kuhfelder Sportverein möchte gern den Bolzplatz ausbauen und diesen umranden. „Vielleicht lässt sich das über das Leader-Programm verwirklichen. Die Gemeinde sitzt jedenfalls mit im Boot, da der Verein die Eigenmittel nicht aufbringen kann“, erklärt der Bürgermeister. In Püggen soll das Märchen-Museum von Hanns H. F. Schmidt weiter Gestalt annehmen. Der Ausbau der ländlichen Wege von Ferchau in Richtung Eversdorf und von Wötz nach Wallstawe stehen noch auf der Wunschliste. Und auch der Traum vom Radweg an der B  248 von Kuhfelde nach Salzwedel ist noch nicht ausgeträumt. „Aber das ist eine unendliche Geschichte“, fügt Frank Leskien hinzu.

„Alles auf einmal wird sich nicht umsetzen lassen, auch wenn die Gemeinde schuldenfrei ist und wir keine Kredite haben“, sagt er. Aber in kleinen Schritten ließe sich einiges realisieren.

Der Bürgermeister sei bereit, daran mitzuwirken. Er möchte sich noch einmal für das Ehrenamt bewerben. Am 13. März wird in der Gemeinde Kuhfelde neu gewählt.