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60 mutige Frauen und Männer aus der Altmark, Brandenburg und Rostock trafen sich zum Winterschwimmen Von Helga Räßler 9. Eisbadetag: Schwester Agnes führt Saunis an

14.01.2013, 01:28

60 mutige Frauen und Männer aus der Altmark, Brandenburg und Rostock badeten gestern im 3 Grad warmen Arendsee. Fast 500 Zuschauer verfolgten das eiskalte Spektakel zum 9. Winterbadetag. Auftakt war der Bieranstich an Müllers Brauhaus und die Erwärmungsgymnastik mit Bärbel Ziegenbein.

Arendsee l Mit Musik startete gestern Nachmittag der 9. Winderbadetag am Arendsee. Moderator Michael Meyer rief, und 60 Eisbader kamen, um unter dem Kommando von Bärbel Ziegenbein aus Osterburg zu turnen. Mit dabei auch Ini- tiatorin Christine Meyer, die alle Teilnehmer und Gäste begrüßte. "Egal wie kalt es ist: wir baden gern - ob bei Plus oder Minusgraden", erklärte sie. "Tun wir doch so etwas für unsere Gesundheit, genau wie unsere Vorbilder Pfarrer Kneipp und Gustav Nagel."

Dann stürzten sich die 60 aktiven Winterschwimmer ins kühle Nass - 3 Grad warm war das. Als erste gingen die Samsbader aus Samswegen, nach ihren Worten das stärkste Dorf, ins Wasser. Ihr Anführer Klaus Müller musste dabei sogar noch ein Interview fürs MDR-Fernsehen geben. Auch der Offene Kanal Salzwedel filmte. Und der Arendseer Winfried Füchsel hielt alle Details mit seiner Videokamera fest, um für die Gastgeber, die Saunis, ein weiteres Erinnerungsdokument zu haben.

Den Abschluss des Badereigens (Teilnehmer siehe Infokasten) bildeten die Gastgeber selbst, die mit 20 Teilnehmern stärkste Formation. Frontmann Uwe Walter hatte sich als Schwester Agnes kostümiert. Seine Mistreiter standen ihm nicht nach: So gingen Birgit Beyer als Teufelchen und ihr Mann Horst als Nonne baden.

Verstärkung hatten sie durch Traudi Schünemann aus Rostock, einer ehemaligen Arendseerin, die zusammen mit Christine Meyer und Lilly Werner vor 60 Jahren als Traudi Eber zur Schule ging.

Jüngster in der Gruppe war der 42-jährige Jürgen Heikamp aus Salzwedel, ältester mit 75 Jahren Werner Bismark aus Wollenrade, gefolgt von Siegfried Winkelmann aus Arendsee mit 74 Jahren.

Viel Aufsehen erregten Jörg Molz und Steffen Glüse von den Cumloser Brackratten, die ihr großes Maskottchen mit ins Wasser nahmen.

Ganz allein trat Brigitte Ciechoradzki auf, die die Osterburger Seehunde vertrat. Und zum Vergnügen aller erklang das Eisbärenlied, als die Brandenburger Eisbären mit ihren weißen Mützen im Mittelpunkt standen.

500 Zuschauer verfolgten das Spektakel in dicker Winterkleidung vom Ufer aus. Einige sahen vom Seesteg aus zu, der sich unter dem Gewicht der Leute etwas ins Wasser senkte.

Aber weder den Schaulustigen noch den Akteuren passierte etwas. Der Rettungsdienst war vor Ort. Mitglieder des Arendseer Tauchklubs gaben den abgehärteten Frauen und Männern im Wasser Begleitschutz. "Uns macht das ebenfalls Spaß", versicherte Taucher Andreas Grothe, der mit Eberhard Koch und André Tornow absicherte.

Zu Beginn hatte Gastwirt Jörg Müller zusammen mit Bürgermeister Norman Klebe und Saunichef Uwe Walter den offiziellen Bieranstich zele-briert. Für das Bier aus seinem Brauhaus wird nun ein Name gesucht.