1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Arendsee plant Erlebnisrundweg

Freizeit Arendsee plant Erlebnisrundweg

Etwa 80 000 Euro soll die Umsetzung eines Erlebnisrundweges rund um den Arendsee kosten.

Von Eckehard Schwarz 29.09.2017, 19:00

Arendsee l Das Projekt eines Erlebnisrundweges um den Arendsee stellte während der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Energie, Tourismus und Luftkurort Arendsee GmbH Anne Seidler von der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg den Ausschussmitgliedern vor. Sie erarbeitete das Konzept im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit in enger Zusammenarbeit mit der Luftkurort GmbH in den zurückliegenden Monaten.
Es sieht vor, mit einer auf dem Smartphone installierten App den Besuchern der Stadt eine virtuelle Hilfe beim Rundgang um den See zu bieten. Die GPS-unterstützte App ist dabei nicht nur ein Wegweiser, sondern erklärt auch ausgewählte historische Sachverhalte. An den verschiedensten Stationen soll es die Möglichkeit für den Nutzer geben, die Orts- und Seegeschichte zu erkunden und an ausgewählten Punkten mit Hilfe von erweiterter Realität Wissen über die Gebäude und ähnliches zu erlangen.
Zusätzlich runden Panoramen an unzugänglichen Stellen das Wandererlebnis ab. In den ersten Projektentwürfen sind acht Info-Stellen angedacht, darunter das Klosterareal, der Gustaf-Nagel-Garten, der Queen-Anleger sowie mehrere Standorte am Arendsee. Wie Anne Seidler während ihres Vortrages betonte, sind diese Punkte jedoch erweiterbar. Es können auch Hotels, Gaststätten und Veranstaltungsorte mit einfließen. Das App-Prinzip wird derzeit bereits mit Erfolg für den Hohenzollern-Radwanderweg in Bayern genutzt.
Das Konzept fand bei den Ausschussmitgliedern allgemeine Zustimmung, zumal es für die geplanten Kosten von etwa 80?000 Euro eine Förderung bis zu 90 Prozent durch das Land Sachsen-Anhalt geben soll. „Es ist sehr gut, dass die App keine Internet-Verbindung benötigt, denn diese ist nicht an allen Stellen am Arendsee gewährleistet. Ein Smartphone hat heute fast jeder, sodass einer Nutzung technisch nichts im Wege stehen würde“, betonte Ausschussvorsitzender Jens Reichardt. Er wies auch darauf hin, dass eine solche digital geführte Wanderroute ebenfalls die kleineren Ortschaften mit einbeziehen sollte. „Wir haben auch sehr schöne Dorfkirchen, Reiterhöfe und Gaststätten“, betonte er.
Bürgermeister Norman Klebe verwies auf das Alleinstellungsmerkmal für die Region Arendsee bei der Einführung einer solchen App. „Wir wären dann die Zweiten, die über einen App-geführten Wanderweg verfügen, damit kann man überregional werben“, betonte er. Klebe sieht auch durchaus die Möglichkeit, das Konzept mit in die Haushaltsplanung für das Jahr 2018 aufzunehmen. Voraussetzung hierfür wäre jedoch eine Förderzusage durch das Land.
Weiterhin sehen die Ausschussmitglieder in der App eine sinnvolle Entlastung der Stadtführer, „die auch immer älter werden“, wie sie in der Sitzung betonten. Auch weil die App am Abend, Sonn- und Feiertagen und eben auch dann genutzt werden kann, wenn kein Führer zur Verfügung steht oder die Einrichtung bereits geschlossen ist. Der Ausschuss möchte das Konzept des Projektes „Erlebnisrundweg Arendsee“ in der nächsten Sitzung dem Arendseer Stadtrat vorstellen.