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Artenschutz Erfolgsprojekt Wiesenweihe in der Altmark

Die Wiesenweihe gehört zu den streng geschützten Tieren. Der Bund für Umwelt und Naturschutz hat sich der Arterhaltung verschrieben.

Von Alexander Rekow 07.10.2020, 12:09

Altmark l Majestätisch gleitet die Wiesenweihe über Felder in der Altmark. Doch das ist keine Selbstverständlichkeit. Nur etwa 400 bis 500 Brutpaare des bedrohten Greifvogels gibt es in ganz Deutschland. „Verbreitungsschwerpunkt in Sachsen-Anhalt ist die Altmark“, weiß Ornithologe René Fonger vom Bund für Umwelt und Naturschutz, kurz BUND. Und speziell im Altmarkkreis fühlt sich die Art wohl.

Das liegt auch und gerade an einem 15-jährigen Schutzprojekt des BUND, gefördert vom Landesverwaltungsamt und kofinanziert mit EU-Geldern, erklärt Fonger. Das Projekt kann als Erfolgsprojekt gewertet werden, denn die Bestände in der Altmark bewegten sich 2020 abermals auf einem hohen Niveau, freut sich der Ornithologe. „Dies ist sicher dem stark gestiegenen Feldmausbestand geschuldet.“ Die kleinen Säuger hätten wiederum vom milden Winter profitiert. Und da die Feldmaus ganz oben auf der Speisekarte steht, fanden die Wiesenweihen auch 2020 wieder gute Bedingungen in der Altmark vor.

„Im Altmarkkreis Salzwedel konnten, wie im Vorjahr, 21 Brutpaare lokalisiert werden und zusätzlich fünf Revierpaare“, erklärt der Ornithologe. Und von den 21 Pärchen seien 14 Bruten erfolgreich gewesen - im Ergebnis mit 53 Jungtieren.

Nicht ganz so viele waren es in der östlichen Altmark. „Im Landkreis Stendal waren von den elf gefundenen Bruten leider nur drei erfolgreich“, sagt René Fonger. Einige der Brutpaare hätten ihre Brut früh verloren, ehe die Schutzmaßnahmen des BUND installiert werden konnten.

Der BUND arbeitet mit regionalen Landwirten zusammen – und dies sei von entschiedener Bedeutung für den Erfolg des Projekts. Denn die Landwirte lassen einen Teil ihrer Felder bei der Ernte stehen, um dem bedrohten Greifvogel Raum für die Brut zu überlassen. In dem besagten Teil errichtet der BUND wiederum kleine Schutzgatter, um die Brut vor Fressfeinden zu schützen. „Nur durch ein Miteinander von Naturschutz und Landwirtschaft kann der Schutz der Art gelingen“, weiß der Ornitholge, der seinen Dank an alle Landwirte richtet, die sich für die Arterhaltung des Greifvogels einsetzen.

Nun rückt der Winter näher, weshalb ein Großteil der Wiesenweihen bereits in der Sahelzone in ihrem Winterquartier angekommen sei. Dort bleiben die Greifvögel bis zum nächsten Frühjahr, ehe das nächste Schutzprojekt in der Altmark beginnen kann.