Bauprojekt Freie Fahrt in Sicht

Die Altperverstraße in Salzwedel soll in der elften Kalenderwoche für den Verkehr frei gegeben werden.

Von Antje Mewes 04.03.2020, 11:55

Salzwedel l Der Winter kommt ausgesprochen mild daher. Eis und Schnee haben die Bauarbeiten an Salzwedels Straßen nicht aufgehalten. Wohl aber der anhaltende und zum Teil starke Regen, der vor allem das Verlegen von Rohren und Hausanschlüssen im Südbockhorn ins Stocken brachte.

Auch für den Endspurt an der Altperverstraße war die Nässe hinderlich. Das hat den Baufortschritt zurückgeworfen. „Jetzt sind wir aber fast am Ende angelangt, Freitag soll die Bauabnahme sein“, erklärte Bauamtsleiterin Martyna Hartwich am Montagabend im Bauauschuss. Wenn sich keine größeren Mängel ergeben, könne die Verkehrsfreigabe in der kommenden Woche erfolgen.

Es seien noch Restarbeiten zu erledigen. Gestern waren die Mitarbeiter der Baufirma unweit des Kreisverkehrs mit dem Pflastern der Gehwege beschäftigt und trotzten dabei gelegentlichen Regenschauern, um den Fertigstellungstermin einhalten zu können.

Am Südbockhorn erfolge die Angleichung im Bereich zum Parkplatz am Kronsberg, vor der Jenny-Marx-Schule würden Borde und Gossen gesetzt. Der Gehweg schließe sich an. Im letzten Abschnitt werden Trink- und Schmutzwasserleitungen verlegt. Es habe Schwierigkeiten mit den Hausanschlüssen gegeben. „Damit sind wir zu 95 Prozent durch“, erklärte die Amtsleiterin. Vier Bautrupps seien aktuell tätig.

Die Anwohner sind allerdings enttäuscht, dass noch kein Abschnitt fertig ist. „Die kommen nicht voran“, sagt Ingo Drechsel, der die Südbockhorner in der Initiative gegen die Straßenausbaubeiträge vertritt. Es gebe einen Rückstand von drei bis vier Monaten, schätzt er ein. Dem hatte Hartwich Mitte Januar widersprochen und eine Fertigstellung für Ende März angekündigt.

Was den Anliegern aber am meisten zu schaffen macht, sind die höheren Baukosten. Regina Fehse nutzte am Montag die Einwohnerfragestunde, um Fakten dazu zu hören. „Sie sollen exorbitant gestiegen sein, jetzt geistern schon 2,1 Millionen Euro in Gesprächen herum“, sagte sie. Das könne sie nicht nachvollziehen. Zunächst habe es 1,4 Millionen Euro geheißen, dann 1,8 und nun mehr als zwei Millionen.

Letztere Summe bestätigte die Amtsleiterin und bezifferte sie auf 2,065 Millionen Euro. Davon seien rund 744  000 Euro Fördergeld. Rund 422   000 Euro an Vorausleistungen seien von den Anliegern zu entrichten. Darin seien die Zahlungen der Stadt für ihre Grundstücke am Südbockhorn enthalten. Die 1,4 bis 1,5 Millionen Euro Baukosten, seien erste Kalkulationen gewesen. „Das ist bereits Jahre her“, sagte Hartwich gestern auf Anfrage.

Für die Anwohner des Südbockhorns ist das kein Trost. Sie sind sauer, dass seit zwei Monaten zum Thema Straßenaubaubeiträge auf Landesebene „absoluter Stillstand herrscht“, wie Ingo Drechsel betonte. In dieser Zeit seien die Unterschriften, die die Freien Wähler für eine Volksinitiative gesammelt haben, überprüft und korrigiert worden. Mehr als 8000 Unterschriften waren als nicht als gültig deklariert worden. 30  000 sind nötig, damit sich der Landtag mit der Abschaffung der Beiträge befassen muss. Von den 3000 Unterschriften, die in Salzwedel und Umgebung gesammelt wurden, seien nur zwei nicht korrekt gewesen, informiert Drechsel. Inzwischen sei die Liste wieder komplett und erneut eingereicht worden.

„Die Landesregierung versucht das Thema auf Eis zu legen. Wir hoffen auf ein Signal, dass endlich was passiert“, betont er.