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Bildung Schülerzahlen steigen in Salzwedel

Vor allem Flüchtlingskinder sorgen in Salzwedel für steigende Schülerzahlen in den Bildungseinrichtungen.

Von Marco Heide 06.08.2016, 11:47

Salzwedel l In den Salzwedeler Klassenzimmern wird es nach den Sommerferien voller, als vor dem Start in die freie Zeit. Um 106 steigt die Zahl der Mädchen und Jungen, die eine Grund- oder weiterführende Schule auf dem Gebiet der Hansestadt besuchen ‑ 2301 Kinder an 8 Standorten. Hauptgrund für die positive Entwicklung ist der Zuzug von schulpflichtigen Flüchtlingskindern.

Beide Ganztagsschulen profitieren zahlenmäßig von den Asylbewerbern. An der Lessing-Schule unterrichten die Lehrer 36 Flüchtlinge. An der Comenius-Schule sind es 20. Das entspreche drei kompletten Klassen, teilte Kreissprecherin Birgit Eurich auf Nachfrage der Volksstimme mit. Am Jahngymnasium würden derzeit keine Flüchtlinge beschult. Dennoch „wächst die Schule stabil vierzügig auf. Es werden zum Schuljahr 2016/17 wieder rund 100 Fünfklässler eingeschult. Mit dem Schuljahr 2015/16 verließ der letzte dreizügige Abiturjahrgang (79 Abgänger) die Schule“, erläutert Birgit Eurich. Die Einschulungszahlen an der Comenius- (46) und Lessing-Ganztagsschule (47) sind nahezu identisch zum Vorjahr. Lediglich an der Co-Schule gibt es in diesem Jahr einen Fünftklässler weniger.

Bei den fünf städtischen Grundschulen zeichnet sich zwar ebenso ein positives Bild, allerdings ist die Entwicklung an den einzelnen Standorten auf dem Gebiet der Einheitsgemeinde sehr unterschiedlich. Die Lessing-Grundschule an der Ernst-Thälmann-Straße kann den größten Zuwachs verzeichnen. Dort drücken laut Salzwedels Hauptamtsleiter Matthias Holz rund 20 Flüchtlingskinder die Schulbank. Die Grundschule Henningen schafft ihr Plus von neun Mädchen und Jungen ohne Asylbewerber. Dort sei in diesem Jahr ein geburtenstarker Jahrgang in die Schule gekommen, erläutert Holz.

Einzig die Grundschule Pretzier muss zum kommenden Schuljahr ein etwas deutlicheres Minus hinnehmen und schrumpft von 94 auf 86 Schüler. Allerdings stelle das noch lange keine Gefahr für den Erhalt der Einrichtung dar, gibt Matthias Holz sogleich Entwarnung und ergänzt: „Ich gehe fest davon aus, dass alle fünf Schulen bestandssicher sind.“

So schön, wie die steigenden Schülerzahlen sind, stellen sie jedoch die Planer vor eine Herausforderung, da sie im Grunde nicht verlässlich planen können. „Kommen weitere Flüchtlinge? Wie viele bleiben in Salzwedel? Das sind alles unbekannte Größen, die eine verlässliche Prognose unmöglich machen“, erklärt Matthias Holz.

Ein Mittel, um die unterschiedliche Entwicklung der Schülerzahlen an den Einrichtungen zu regulieren, sind Änderungen der Einzugsbereiche. „Das ist immer wieder Thema im Ausschuss für Schulen, Soziales und Jugend und die Stadtverwaltung ist in diesem Gremium regelmäßig mit den Stadträten im Gespräch“, erläutert der Hauptamtsleiter. „Konkrete Änderungspläne gibt es derzeit aber nicht. Ohnehin wäre der früheste Zeitpunkt für die Anpassung der Einzugsbereiche der Beginn des Schuljahres 2017/18“, erklärt Matthias Holz.