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Stadtgeschichte Blick hinter Salzwedels geheimnisvolle historische Mauern

Einen seltenen Blick hinter sonst oft geschlossene Türen in Salzwedel konnten Besucher beim Tag des offenen Denkmals werfen.

Von Oliver Becker 11.09.2023, 10:00
Der 6-jährige Davin hat mit seinem Opa den Bismarckturm bestiegen. Eine Pickelhaube, wie Bismarck sie getragen hat, bekam er von den Mitgliedern des Preußen-Vereins Altmark.
Der 6-jährige Davin hat mit seinem Opa den Bismarckturm bestiegen. Eine Pickelhaube, wie Bismarck sie getragen hat, bekam er von den Mitgliedern des Preußen-Vereins Altmark. Foto: Oliver Becker

Salzwedel - Der Tag des offenen Denkmals jährt sich in diesem Jahr zum 30. Mal. Am Sonntag konnten bundesweit mehr als 5500 und in Sachsen-Anhalt rund 300 Denkmale besichtigt werden. Mit gesamt 37 historischen Gebäuden wirbt die Hansestadt Salzwedel über die Tourist-Information für ihr Erbe, das ihr die Generationen über die vergangenen mehr als 1000 Jahre hinterlassen haben.

Ratssaal im Franziskanerkloster zugänglich

Am Sonntag hatten die Salzwedeler und ihre Gäste mal wieder die Möglichkeit, in so manches Gebäude zu blicken, das die meiste Zeit des Jahres hinter dicken Mauren verborgen ist. So ist der Ratssaal im Rathaus, dem ehemaligen Franziskanerkloster zumeist nur einem eingeschränkten Personenkreis zugänglich. Im und am Badehaus am Jeetzeumfluter finden momentan umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Die Bauherrinnen Bianka Niemeyer und Alice Bondeur öffneten die Türen, so dass sich die Besucher einen Blick vom Stand der Arbeiten machen konnten.

Augustiner-Chorherren in der Heilig-Geist-Kirche

Der Karlsturm konnte erstiegen werden und gewährte danach einen fantastischen Blick über die historische Altstadt. Und nur wenige Meter von ihm entfernt empfingen die Augustiner-Chorherren ihre Gäste in der Heilig-Geist-Kirche, die sich an der Amtsstraße im Stadtteil Perver verbirgt. Zu sehen ist dort noch ein Teil der ehemaligen Klosterkirche, ein Bauwerk der Backsteingotik, aus dem 15. Jahrhundert. Über die Jahre von den Mitgliedern der Hansischen Gesellschaft aufwendig saniert und gepflegt. Heute zählt der Verein etwas mehr als ein Dutzend Mitglieder. Seit einem Jahr erhielten die Erben der Augustiner-Chorherren Verstärkung durch die Gruppe Europäischer Schwertkampf, die am Sonntag auch ein kleines Programm aufführte.

Geöffnet war auch der Bismarckturm. Der Aufstieg über 63 Sandstein- und zehn Metallstufen im Turm wurde mit einer klaren Fernsicht auf die Hansestadt belohnt. Hans-Jürgen Ostermann, Mitglied im Preußen-Verein Altmark, der sich um die Sanierung des Turmes kümmert, hielt für die Besucher ein Fernglas bereit, damit sie ihren Blick auf die Stadt etwas vertiefen konnten.