1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Hochbetrieb im Fieberzentrum von Salzwedel

Coronavirus Hochbetrieb im Fieberzentrum von Salzwedel

Wer in Risikogebieten im Urlaub war, muss sich auf das Coronavirus testen lassen. Im Fieberzentrum des Altmarkkreises herrscht Hochbetrieb.

Von Antje Mewes 15.08.2020, 15:00

Salzwedel l Schutzanzug und -brille, zwei paar Handschuhe und das bei mehr als 30 Grad im Schatten – für die Mitarbeiter und die Ärzte, die in dem Container auf dem Salzwedeler Fuchsberg die Proben entnehmen und die dazugehörige Dokumentation erledigen, ist der Job in diesen Tagen schweißtreibend. Seit sich die Ferien dem Ende nähern und viele Westaltmärker aus dem Auslandsurlaub zurückkehren, hat sich der Betrieb dort deutlich erhöht. Von meist nur wenigen Patienten täglich auf 30 und mehr.

Am Freitag, 14. August, hatte der Salzwedeler Facharzt Dr. Sven-Peter Schreitter den Dienst im Fieberzentrum übernommen. Den Einsatz der Mediziner organisiert die Kassenärztliche Vereinigung.

35 Leute sollten an dem Nachmittag getestet werden. Entweder weil sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten hatten. Oder sie waren freiwillig dort, wie die Familie Eggert. Das Ehepaar war in Österreich im Urlaub und wollte auf Nummer sicher gehen. Nach Rücksprache mit Gesundheitsamt, hatte es den Termin erhalten und wartete mit weiteren Reiserückkehrern oder auch Mitarbeitern von Firmen, die im Ausland gearbeitet haben, auf den Test.

Nicht alle waren mit dieser Vorsichtsmaßnahme einverstanden. So erzählten Kollegen, dass ihr Arbeitsort eine Woche nach ihrer Ankunft plötzlich zum Risikogebiet erklärt worden sei. Dass sie nun getestet werden sollten, fanden einige von ihnen übertrieben.

Auch Familien mit Kindern hatten sich eingefunden. Bis auf zwei der Patienten, waren alle wegen ihres Urlaubs zum Test gekommen. Georg Schulze wies sie ein, während Anna-Lena Biel vom Gesundheitsamt und Dr. Schreitter die Entnahme der Abstriche vorbereiteten. „Wenn alles gut läuft, dauert es je Patient gut drei Minuten“, weiß Anna-Lena Biel aus Erfahrung. Zuvor müssen die Patienten nachweisen, dass sie Reiserückkehrer sind. Dafür reiche beispielsweise eine Bestätigung vom Reisebüro oder auch die Bordkarte des Fluges. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes hatten einen genauen Zeitplan erarbeitet und Termine vergeben.

Jeder Getestete erhielt einen Zettel mit einem Strichcode. Mit ihm kann er im Internet sein Ergebnis nachschauen. Meist dauere es nur 24 Stunden bis es vorliege, erklärt die Mitarbeiterin. Ein Mitarbeiter des Kreises brachte die Proben sofort ins Labor nach Magdeburg. Außerdem werden die getesteten Personen schriftlich gefragt, ob sie einer Angabe ihrer Daten für die Corona-App zustimmen oder dies ablehnen. Der vorgeschriebene Test für Rückkehrer aus Risikogebieten kann auch beim Hausarzt vorgenommen werden.

Die Anzahl der Infizierten im Altmarkkreis hat sich trotz der verstärkten Untersuchungen nicht erhöht und liegt weiterhin bei insgesamt 37. Solange kein Negativ-Test vorliegen, gelte weiterhin für alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten die 14-tägige Quarantänepflicht, erklärt Kreissprecherin Birgit Eurich. Momentan sind sechs Personen im Altmarkkreis in Quarantäne.