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Eichenspinner Bekämpfung mit Hubschrauber

Der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner aus der Luft startet. Von Köckte und Sanne-Kerkuhn aus geht es ihm an den Kragen.

Von Antje Mewes 08.05.2018, 11:40

Salzwedel l Sie sind wieder da. Aber anders als bei anderen Frühlingsboten freut sich niemand darüber. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners beginnen zu schlüpfen und befallen ihre Wirtsbäume. Zeit, ihnen den Kampf anzusagen. Im Altmarkkreis hat die chemische Bekämpfung vom Boden aus mit einem Biozid bereits vor 14 Tagen begonnen. Später werden dann in besonders sensiblen Bereichen auch die Nester, in denen die Raupen sich häuten, abgesaugt.

Es sollen insgesamt 24  545 Eichen behandelt werden, davon 23  231 chemisch und 1314 mechanisch. Insgesamt wurden für dieses Jahr 2775 Bäume mehr zur Behandlung ausgeschrieben als 2017. Immer mehr Gemeinden sowie die Landes-Straßenmeistereien beteiligen sich an der gemeinsamen Ausschreibung, die wieder die Kreisverwaltung koordiniert hat. Damit ließen sich für alle Beteiligten bessere Preise erzielen. Private Baumbesitzer können davon ebenfalls über ihre jeweilige Gemeinde profitieren. Im vergangenen Jahr sei dieses Angebot gut genutzt worden, schätzte Umweltamtsleiterin Katrin Pfannenschmidt ein.

202 Hektar Waldränder im Kreisgebiet werden aus der Luft behandelt. Ursprünglich sollte die Aktion am 4. Mai, starten, nun beginnt sie am 8. Mai gegen 14 Uhr. Um erfolgreich den Schädling bekämpfen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen wie Entwicklungsstand der Raupen, Belaubung der Eichen oder Witterung gegeben sein. Ein speziell ausgestatteter Hubschrauber der Firma HELIX Fluggesellschaft startet in Köckte zum Ausbringen des Wirkstoffes „bacillus thuringiensis“. Die Start- und Landeplätze befinden sich nicht nur in Köckte im Süden des Kreises, sondern auch bei Sanne-Kerkuhn im Norden des Kreises. Auch dort wird der Kampf aus der Luft in den nächsten Tagen beginnen.

Die Daten dazu hat das Betreuungsforstamt Westliche Altmark des Landeszentrums Wald geliefert. Sie waren Bestandteil des Ausschreibungsverfahrens. Geld für die Aktion wird vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie zur Verfügung gestellt.

Es sind die feinen Brennhaare der Raupen ab dem dritten Larvenstadium, die für Ungemach sorgen. Sie enthalten das Eiweißgift Thaumetopoein und können von Juckreiz bis hin zu Asthma schwere allergische Reaktionen hervorrufen.

Mehr Informationen gibt es im Umweltamt des Kreises bei Thomas Kölle Sachgebiet Naturschutz und Forsten unter 03901/840 621.