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Energie Die Avacon treibt den Netzausbau voran

Unternehmen macht seine Netze weiter fit für Erneuerbare Energien.

Von Fabian Laaß 02.10.2015, 01:01

Salzwedel l „Früher haben wir Leitungen gebaut, um Strom in die Dörfer zu bekommen. Heute bauen wir, um den Strom von dort abzutransportieren.“ Mit dieser Aussage verdeutlicht Wilfried Schulz, Fachbereichleiter Betrieb der Verteilnetze am Salzwedeler Avacon-Standort, die veränderte Aufgabe des Energieversorgers. Denn neben der reinen Stromversorgung liegt ein Großteil des Aufgabenbereichs mittlerweile in der Verteilung erzeugter Energie.

Und diese ist im Altmarkkreis Salzwedel grün. „Der rechnerische Anteil des Stroms aus Erneuerbaren Energien liegt, gemessen am Netzabsatz, bei 130 Prozent und damit vier Mal so hoch wie der Bundesdurchschnitt“, erklärt Standortleiter Bernd Karius. Da die 30 Prozent des nicht vor Ort verbrauchten Stroms in das Gesamtnetz eingeleitet werden müssen, sei ein zentraler Baustein der Energiewende der Ausbau der Transport-Infrastruktur. Dafür investiert der Standort in intelligente Technik, wie regelbare Ortsnetztransformatoren, die für den automatischen Ausgleich von Spannungsschwankungen sorgen und zugleich die Aufnahme von dezentral erzeugter Energie ermöglichen.

„In den vergangenen 5 Jahren haben wir rund 30 Millionen Euro in den Netzausbau investiert. Allein 2015 sind zirka 6,5 Millionen Euro für Bauvorhaben eingeplant“, schildert Bernd Karius. Den Löwenanteil mit knapp fünf Millionen Euro Projektvolumen macht dabei das Netzkonzept Ellenberg aus. Dort werden rund 70 Kilometer Mittelspannungsleitungen neu verlegt und 34 Trafostationen gesetzt.

Wie Karius weiter berichtet, wurden im Rahmen der Baumaßnahmen in der Braunschweiger Straße, Neutor-, Rade- und Schmiedstraße neue Nieder- und Mittelspannungsleitungen verlegt. Das sei auch für den Ausbau der Großen Pagenbergstraße geplant. Eine Kooperation gebe es zudem mit dem Zweckverband Breitband Altmark (ZBA). So vermietet die Avacon eigene Glasfaserleitungen für die Breitband-Nutzung oder verlege diese, wie vor kurzem unter anderem in Gardelegen geschehen, im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen neu. Die Breitbandplanung werde zudem beim eigenen Netzausbau berücksichtigt.

Das Netzgebiet des Salzwedeler Avacon Standortes umfasst im Wesentlichen den Landkreis Lüchow-Dannenberg, die Altmark-Regionen Diesdorf-Dähre-Arendsee-Seehausen sowie die Hansestadt Salzwedel. Auf rund 2000 Quadratkilometern werden 3400 Kilometer Mittel- und Niederspannungsleitungen sowie 1300 Kilometer Gasleitungen unterhalten.

Bei den Erneuerbaren Energien liegt Windstrom mit 57 Prozent aus 200 Windkraftanlagen an der Spitze. Die über 2000 installierten Photovoltaik-Anlagen machen hingegen nur rund 10 Prozent des erzeugten Stroms aus. (siehe auch untenstehende Grafik)