Extremismus Schmierereien von links in Kuhfelde?
Unbekannte haben das Vereinsheim des Kuhfelder Sportvereins sowie ein Privathaus mit politischen Symbolen beschmiert.
Kuhfelde l Mit Graffiti beschmiert worden sind in der Nacht von Donnerstag auf Freitag das Vereinsheim des Kuhfelder Sportvereins sowie ein privates Wohnhaus in Kuhfelde. Die Symbole und Schriftzüge deuten auf einen politisch motivierten Hintergrund hin, teilt die Polizei mit. Ermittlungen wurden bereits eingeleitet.
Während gestern auf einer Wand des Vereinsheims das Logo der Antifaschistischen Aktion und die Zahlen 161 in roter Farbe standen, war auf dem privaten Wohnhaus zusätzlich der Schriftzug „Nazis boxen“ zu lesen. 161 ist dafür bekannt, für die Buchstaben AFA (Antifaschistische Aktion) zu stehen.
Wohnhauseigentümer Ulf Manthey kann sich nicht erklären, warum die Täter sein Zuhause auserkoren haben. „Ich war schockiert, als ich es gesehen habe“, sagte er gestern der Volksstimme. In der Nacht habe er jedenfalls nichts Auffälliges mitbekommen. Er hofft darauf, dass die Polizei den oder die Täter ermitteln kann. Doch auch für jede weitere hilfreiche Information wäre er dankbar. Sachdienliche Hinweise von Privatpersonen, die zur Ergreifung und Verurteilung des oder der Täter führen, seien ihm 2000 Euro wert.
Anwohner berichteten überdies von einer Drohne, die in den vergangenen Wochen aufgetaucht sei und ihren Vermutungen nach verwendet wurde, um die Siedlung auszukundschaften.
Die Verantwortlichen des Kuhfelder Sportvereins zeigten sich indes sauer über die Schmierereien, wollten sich jedoch nicht weiter dazu äußern. Die Polizei vermutet zudem einen Zusammenhang mit dem offenen Brief, den die Initiative „augenaufsaw“ Ende Juni veröffentlicht hat. Darin wirft sie unter anderem einigen Spielern des Kuhfelder Sportvereins vor, rechtsextrem zu sein. Ronny Kupke, Abteilungsleiter Fußball des Vereins, sprach daraufhin von „Rufmord“.
Unterstützt hatten den Brief zahlreiche Initiativen, Vereine und auch Parteien. Die Mitglieder von „augenaufsaw“ schrieben von einem dichten „Netz von rechten Wohlfühlzonen“ und „Zuständen täglicher Bedrohung“, vor allem in Salzwedel. Polizeirevierleiter Sebastian Heutig sagte hingegen, es gebe keine organisierte rechte Szene in der Stadt. Auch Landrat Michael Ziche sagte, er sehe keinen „Hort von Rechtsextremen“ in Stadt und Kreis.
Die Polizei bittet um Hinweise zu der Tat unter 03901/84 80.