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Staupe nachgewiesen Gefährliches Virus gefährdet Hunde im Altmarkkreis

Die oft tödliche Viruserkrankung Staupe ist bei Rotfüchsen und Waschbären nachgewiesen worden. Der Altmarkkreis empfiehlt Hundehaltern, den Impfstatus ihrer Vierbeiner zu überprüfen.

19.12.2023, 16:47
Rotfüchse können die Staupe übertragen.
Rotfüchse können die Staupe übertragen. Foto: dpa

Altmarkkreis/vs/me. - Im Altmarkkreis ist die für ungeimpfte Hunde äußerst gefährliche Virus-Erkrankung Staupe bei Rotfüchsen und Waschbären aufgetreten. Dies ist im Zuge des Wildtiermonitorings deutlich geworden. Bei 4 von 16 untersuchten Waschbären und bei 4 von 13 Rotfüchsen ist das Virus nachgewiesen worden, teilt das Presseteam des Altmarkkreises mit.

Staupe ist hochansteckend. Der Erreger aus der Familie der Paramyxoviridae ist eng mit dem Masernvirus verwandt. Menschen können sich allerdings nicht infizieren. Ein weiterer Verwandter ist das Seehundstaupevirus, das nach der Epidemie im Jahr 2002 in Nord- und Ostsee den Tod von Tausenden von Seehunden verursachte.

Die Übertragung erfolgt über Speichel, Nasen-, Augensekret, Kot und Urin infizierter Tiere. „Empfängliche Tiere können sich somit direkt über diese Ausscheidungen durch gegenseitiges Belecken oder Tröpfcheninfektion anstecken oder nehmen den Krankheitserreger mit verunreinigtem Futter, Wasser oder aus der Umgebung auf“, informiert das Presseteam.

Nicht anfassen

Fuchs, Marder und Waschbär werden als sogenannte Erregerreservoire des Staupevirus angesehen. Nicht geimpfte Hunde können sich bei Kontakt mit Ausscheidungen von Wildtieren infizieren, deshalb sind jagdliche geführte Vierbeiner besonders gefährdet.

„Hundebesitzer sollten deshalb den Impfstatus ihrer Tiere überprüfen“, empfiehlt der Altmarkkreis. Die Schutzmaßnahme ist eine prophylaktische Impfung. Sie wird von der StIKo Vet (Ständige Impfkommission Veterinärmedizin) am Friedrich-Loeffler-Institut empfohlen.

Die Grundimmunisierung sollte bereits im Welpen- und Junghundealter erfolgen und wird in der Regel zusammen mit anderen Impfstoffen verabreicht. Im Alter zwischen drei und sechs Monaten sind die Tiere am empfänglichsten für das Staupevirus und am häufigsten von der Krankheit betroffen.

Es gibt allerdings keine Pflichtimpfungen gegen Staupe, weshalb eine Infektion nicht nur von Wildtieren, sondern auch von anderen Hunden ausgehen kann. Dies kann passieren, wenn die Tiere im Ausland und bei unseriösen Züchtern oder -vermehrern erworben werden. Dabei kann es auch vorkommen, dass die Welpen ungeimpfter Hündinnen sich bereits im Mutterleib infizieren.

Darüber hinaus gelte: Haustiere von Wildtieren fernzuhalten und geschwächte oder tote Füchse, Marder, Waschbären und andere nicht anzufassen, warnt der Altmarkkreis.