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Heimaträtsel Zehn Kilogramm Steckdosen auf dem Kopf

Zum fünften Volksstimme-Heimaträtsel erreichten die Redaktion wieder zahlreiche Zusendungen.

Von Annemarie Fehse 04.06.2016, 01:01

Salzwedel l Seit 1957 hat sich in der Straße eigentlich nicht viel verändert. Zwar sind die Häuserfassaden neu, die Geschäftsleute darin aber alteingesessen.

Wie bei der Textilreinigung Holtzhausen im Haus ganz links im Bild. Siegwart Andree erinnert sich: „Ich habe in der Straße bei der Konsumdrogerie gelernt und wir haben von Holtzhausen immer destilliertes Wasser für 20 Pfennig pro Liter geholt.“ Mit Sackkarre sei er sogar losgezogen. Gottfried Przybylski erzählt: „Als es in den 1960er Jahren die ersten Perlonhemden gab, waren sie nur in Weiß zu bekommen.“ Kurzerhand habe er es bei Holtzhausen in Anthrazit umfärben lassen.

Im Gebäude rechts daneben befindet sich ein Zooladen, auch bekannt als Vogel-Schulze. Danach folgte ein Tante-Emma-Laden, dessen Besitzer die Familie Bollmann war. „Da bekam ich immer eine Stange Bonbons geschenkt“, erzählt Angela Krämer. Heute befindet sich dort das Elektro-Geschäft Jentschke.

Beim Friseursalon Leinert, der ebenfalls noch dort ist, war außerdem der Bandagenmeister Kurze, wie Reinhard Krüger berichtet. Beim Friseur konnte man ohne Anmeldung auftauchen, erinnert sich Gerda Martin. „Ich saß dort mit zehn Kilogramm ‚Steckdosen‘ für die Dauerwelle auf dem Kopf“, erinnert sie sich.

An der Ecke befindet sich, damals wie heute, die Gaststätte „Zur Post“, zu DDR-Zeiten mit Otti Hofemann als Inhaber. „Da kostete das Bier noch 40 Pfennige“, sagt Krüger. „Jeden Sonntag war von 10 bis 12 Uhr Frühschoppen, danach ließ der Wirt das Tablett fallen. Alle waren pünktlich zum Mittagessen zu Hause, aber am nächsten Sonntag waren alle wieder da.“

Der große Bus vor der Textilreinigung Holtzhausen sei höchstwahrscheinlich Eigentum der Post, sagt Przybylski. Diese habe früher den Überlandverkehr betrieben. Auch Hubert Lemme sagt: „Das ist ein Paket- und Postbus. Dieser kam täglich aus Magdeburg. Der kleinere Bus dahinter ist ein Landpostkraftwagen, der in größere Dörfer wie Wallstawe fuhr.“ Davon habe es bis in die 1970er Jahre fünf oder sechs Stück gegeben.

Die vielen Radfahrer auf dem Bild könnten, laut Paul Thurm, von der Zuckerfabrik kommen oder gerade dorthin fahren. Krüger sagt: „Die abgebildete Straße hieß vor dem Zweiten Weltkrieg, 1939, sogar noch Adolf-Hitler-Straße.“

An der Hohen Brücke befand sich anstelle des Reisebüros heute ein weiterer Lebensmittelladen. „Der gehörte Thekla, der Zuname ist nicht ganz sicher“, erzählt Ludger Feige. Weiter ein Herren-Friseur, eine Eisdiele und ein kleines Holzhäuschen, berichtet er. „Dort standen Rotkäppchen und der Wolf als Figuren“, weiß auch Paul Thurm noch.

Dort, wo heute die Fahrschule ist, befand sich damals der Uhrmacher Gracz. Außerdem gab es in der Straße der Freundschaft Möbel-Dietrichs, die Drogerie Strobel, eine Heißmangel und den Bäckermeister Pengel.

Bis auf die genannten haben noch folgende Personen die richtige Antwort gewusst: Katrin Franke, Roswitha Widlitzki, Marlies Kuhn, Peter Gruneberg, Margot Neumann, Horst Loske, Gerd Meiburg, Gisela Schulze, Wolfgang Vogt, Inge Stenzel, H. Fehse, Werner Müller, René Stark, Gabriele Schröder, Marlies Bluhm (alle aus Salzwedel), Ingo Schulze (Kuhfelde), Christian Appelt (Dähre), Helmut Schlademann (Berlin), Barbara Boos (Ilmenau), Wolfgang Dahse, Bernd Schulze und Annette Lipinski. Gewonnen hat Gerda Martin aus Salzwedel. Sie wird eine kleine Überraschung von der Volksstimme erhalten.