Waldheim soll abgerissen werden

Arendsee l Arendsees Bürgermeister Norman Klebe ist zuversichtlich: „Im Herbst soll die alte Waldheimruine abgerissen werden“, kündigte er im Pressegespräch mit der Volksstimme an. Voraussetzung sei natürlich, dass alle notwendigen Pläne und Genehmigungen vorliegen. „Aber davon gehe ich aus“, betonte er.

Voraussetzung sei aber auch, dass die Umweltschutzmaßnahmen Erfolg hatten. Denn vor einem Abriss sollten, so die Auflage des Altmarkkreises Salzwedel, Maßnahmen zur Umsiedlung des schützenswerten Tierbestands ergriffen werden. Also beispielsweise Eulen, Fledermäuse oder anderes Getier, das sich infolge des jahrzehntelangen Leerstands der Gebäude dort angesiedelt hat.

„Das scheint geglückt zu sein“, meinte Klebe. Er hoffe stark auf die Umsetzung der Pläne, die eine Initialzündung für den Tourismus und weitergehende Investorenengagements zur Folge haben könnten.

Angesprochen auf kritische Stimmen und pessimistische Denkweisen vom Scheitern des Vorhabens sagte Klebe, er vertraue den Akteuren aus der Region und auf ihr Potenzial. „Aber schon allein der Abriss der Ruine wird ein Gewinn für den Luftkurort sein.“ Denn damit werde ein großer Schandfleck und eine Gefahrenquelle verschwinden.

Denn seit der Schließung 1993 stand die einstige Bettenhochburg des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) leer und verfiel. Zum verwahrlosten Zustand trugen auch die fehlgeschlagenen Verkaufsversuche bei, bei denen sich die maßgeblichen Investoren noch brauchbare Bauteile unter den Nagel rissen.

Im Dezember 2018 hatte Planer Cornehl Neuhaus im Arendseer Stadtrat den Bebauungsplan Nr. 27 für das Waldheim-Resort vorgestellt. Danach soll die ehemalige und völlig verfallene Hotelanlage in dem neu als Mischgebiet Ferienunterkünfte und Dauerwohnsitz ausgewiesenen Areal zu einem attraktiven Standort des Tourismus entwickelt werden.

Erst im Oktober zuvor war das Geheimnis um die Investoren-Pläne für das alte Waldheim-Hotel am Arendsee gelüftet worden. Das geplante Waldheim-Resort umfasst ein zweigeschossiges Hotel mit drittem Staffelgeschoss (zirka 60 Zimmer), drei freistehende zweigeschossige Gebäude sowie vier viergeschossige Gebäude.

Mit der Realisierung dieser Anlage wird der erste Hotelstandort im Stadtgebiet geschaffen, der Gästegruppen aus Reisebussen aufnehmen kann. Zusätzlich zum Hotel entstehen 74 Nutzungseinheiten (überwiegend Ferienwohnungen) bis über 100 Quadratmeter Größe.

Im November hatte es grünes Licht im Bauausschuss für den Bebauungsplan und die Änderung des Flächennutzungsplanes gegeben. Eine Mischung von Fremdenverkehrsbeherbergung und Dauerwohnen ist vorgesehen.