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Nach Messerangriff Comeniusschule: Der Psychologe ist da

Die Schüler der Comeniusschule in Salzwedel haben nun auch psychologische Hilfe. Dort war es zu einem Messerangriff gekommen.

Von Alexander Rekow 27.11.2020, 11:17

Salzwedel/Magdeburg l Nun kommt Bewegung in die psychologische Betreuung für die Schüler und Lehrer der Comeniusschule in Salzwedel. Wie Tobias Kühne vom Landesschulamt aus Halle erklärt, war am Donnerstag (26. November) ein Schulpsychologe aus Magdeburg in der Comeniusschule. Vorab habe es nach der Berichterstattung der Volksstimme entsprechende Gespräche im Schulamt gegeben. „Halb neun ist auf Weisung ein Schulpsychologe nach Salzwedel gefahren.“

Unterm Strich sei es zu einer „unglücklichen Kommunikation“ gekommen, räumt Tobias Kühne ein. Nun vertiefe ein Schulpsychologe die begonnene Arbeit der Notfallseelsorgerin. „Der Schulpsychologe wird solange in der Schule tätig sein, wie seine Hilfe benötigt wird“, versichert der Pressesprecher.

Zuvor sei die Schule telefonisch schulpsychologisch unterstützt worden, heißt es weiter aus Halle: „Dies geschah im Einvernehmen mit der Schulleitung.“

Aus der Comeniusschule selbst bestätigte eine Lehrkraft die Ankunft des Schulpsychologen aus der Landeshauptstadt. „Die Schüler merken, dass sich jetzt gekümmert wird“, erzählt eine Lehrerin. So können Schüler wie Pädagogen ins Gespräch kommen, und damit auch der Lehrer, nicht die Klassenlehrerin, welche am Montag während der Messerattacke einer 15-Jährigen auf ihren 14-jährigen Mitschüler im Klassenzimmer der 9. Klasse dabei war.

„Wir werden aufklären, ob es tatsächlich eine Information an die Schule gegeben hat, dass sie erst mit deutlicher Verzögerung mit schulpsychologischer Unterstützung rechnen darf“, verspricht Tobias Kühne. Denn von Lehrkräften war am Dienstag zu hören, dass sich ein Schulpsychologe erst am 3. Dezember der Sache annehmen werde und vorher niemand Zeit habe. „Das entspricht ausdrücklich nicht unserem Anspruch“, so das Landesschulamt: In einer solchen Ausnahmesituation sei den Betroffenen möglichst schnell und professionell zu helfen.

Der betroffene 14-Jährige befindet sich nach Volksstimme-Informationen nach wie vor in einem Krankenhaus in Sachsen-Anhalt in Behandlung. Er bekomme regelmäßig Post mit Zuspruch seiner Klasse, ist aus dem näheren Umfeld zu hören. Die gesamte 9. Klasse stehe geschlossen hinter ihrem Klassenkameraden und zeige Mitgefühl, heißt es.