Neue Satzung Praktikantin modernisiert Kurtaxe
Lisa Johnicke ist Praktikantin im Arendseer Rathaus. Sie feilt an einem Entwurf für die neue Kurtaxsatzung.
Arendsee l „Die Ausweitung des Geltungsbereichs der Kurtaxsatzung auf die ganze Einheitsgemeinde Arendsee funktioniert nicht“, erklärte Bürgermeister Norman Klebe während der Sitzung des Wirtschaftsförderungs- und Tourismusausschusses am Mittwochabend. Denn das Luft- und Klimagutachten erfasse nur die Daten für die Stadt, die als staatlich anerkannter Luftkurort firmiert. Das habe das Landesverwaltungsamt und das zuständige Ministerium eindeutig festgestellt.
Damit ist die Idee einiger Stadträte, unter anderen auch des Ausschussvorsitzenden Jens Reichardt, vom Tisch, durch die zusätzlichen Kurtaxeinnahmen aus den Orten um den See und sogar in der gesamten Einheitsgemeinde den Haushalt zu sanieren.
Die Enttäuschung war ihm auch anzumerken. Aber trotzdem muss eine neue Satzung her. Die alte stamme noch aus dem Jahre 2004 und müsse dringend reformiert werden, forderte Reichardt.
Ob es zum Beispiel bei der Zahlung von einem Euro pro Erwachsenen und Übernachtung bleibe, müsse neu entschieden werden. Kinder und Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr haben gar nichts zu zahlen, zwischen 16 und 18 Jahren sind 50 Cent fällig. Zirka 50 000 Euro kommen so jährlich in die Stadtkasse. Diese Summe entspreche nicht dem tatsächlichen Urlauberaufkommen. Es müsse stärker kontrolliert und mit Konsequenzen bei Nichtzahlung gearbeitet werden.
„Aber wo liegen dann die Vergünstigungen für den Kurtaxzahler?“, fragte sich Reichardt und gab damit die Fragen vieler Touristen weiter. Freier Eintritt ins Museum oder zu Kulturveranstaltungen seien eine Option. Nachlass bei Queen-Rundfahrten oder beim Strandbesuch weitere.
„Die Stadt hat nur begrenzte Möglichkeiten zur Kulanz“, sagte er. Eine Idee sei noch, durch die Zusammenarbeit mit Salzwedel und mit der PVGS eine Fahrpreisermäßigung in öffentlichen Verkehrsmitteln hinzubekommen, schlug Klebe vor.
Im Oktober jedenfalls soll die neue Kurtaxsatzung im Ausschuss vorgelegt werden. An dem Papier arbeitet derzeit Lisa Johnicke. Die 23-Jährige studiert öffentliches Verwaltungsfach an der Hochschule Harz in Halberstadt und absolviert gerade ein vierwöchiges Praktikum im Rathaus. Sie hatte bereits 2014 ein Praktikum in der Tourist-Information geleistet, damals noch als Germanistikstudentin. „Verwaltung liegt mir mehr, das macht mir Spaß“, erklärte sie.
Und freute sich besonders, weil sie damit in die Fußstapfen ihrer Oma tritt, die bis zu ihrer Rente in der Arendseer Verwaltung gearbeitet hatte.
