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Waldbad Liesten Baden wohl erst wieder 2019

Der Frust sitzt tief, die Enttäuschung ist riesengroß. Die Unzufriedenheit an der Informationspolitik der Stadt Salzwedel wächst in Liesten.

Von Arno Zähringer 28.08.2017, 01:01

Liesten l „Wir haben gekämpft, wir haben alles versucht, aber letztlich umsonst.“ Ortsbürgermeister Ulrich Keitel fasste in der Sitzung des Ortschaftsrates am Freitagabend mit dieser Aussage seinen Gemütszustand in Sachen Waldbad Liesten zusammen. Und aus seinen Worten war bereits eine Art von Resignation zu spüren, denn die Schließung des Waldbades hat ihn, die engagierten Mitglieder des Waldbadvereins und auch viele Einwohner hart getroffen.

Für Ortschaftsrat Sigmar Pätzhold steht deshalb fest: „Das Waldbad ist von oben nicht gewollt.“ Mit „oben“ meinte er die Salzwedeler Stadtverwaltung, die kein Interesse an der Liestener Freizeiteinrichtung habe. Allgemein herrschte am Freitagabend die Überzeugung, dass „man das Gefühl hat, dass unbedingt ein Grund für die Schließung gesucht werden musste“.

Ein knappes Dutzend Besucher war zu der Sitzung gekommen. Aus allen Redebeiträgen war in der emotionsreichen Debatte der Ärger über die Informationspolitik der Stadt herauszuhören. Kritik wurde auch an den Schwimmmeistern laut, deren Kompetenz in Sachen der Beurteilung der Technik angezweifelt wurde. Hinterfragt wurde auch die Aussage, dass das Aus wegen mehrerer Schnittverletzungen von Badegästen gekommen sei. „Ich habe das Unfallbuch nicht gelesen“, sagte Keitel, der zudem meinte: „Es wäre interessant zu wissen, wie viele Unfälle sich im Salzwedeler Bad ereignet haben.“

Andreas Weigelt vom Waldbadverein berichtete, dass die Stadt EU-Fördermittel beantragt habe. Um was für einen Fond es sich handelt, konnte Weigelt nicht sagen. Er habe die Hoffnung, dass „wir das Waldbad spätestens 2019 wieder aufmachen können“.

Allerdings sei ungewiss, wie es mit dem Bad weitergehe. Denn eine Komplettsanierung der Einrichtung komme wegen des fehlenden Geldes nicht in Frage, sondern lediglich eine Renovierung in „einer abgespeckten Version“. Mehr wisse er aber nicht. Mit Blick auf den Besuch von Innenminister Holger Stahlknecht aus Anlass des Sommerfestes meinte Weigelt, er habe sich von der Visite auch nichts erhofft, weil vom Land Sachsen-Anhalt nichts komme.