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Waldbad Pacht ist keine Alternative

Gut einen Monat lang ist das Liestener Waldbad nun geschlossen. Ruhe ist in dem Ortsteil allerdings noch lange nicht eingekehrt.

Von Fabian Laaß 15.08.2017, 03:00

Liesten l Es ist ruhig geworden um das Liestener Waldbad – allerdings nur nach außen. Bei den Liestenern und den Badegästen stößt das Aus der Freizeiteinrichtung noch immer auf Unverständnis. Trotz der überraschenden Schließung des Bades vor gut einem Monat stecken die Mitglieder des Waldbadvereins nicht auf. Ihre Hoffnung hatten Liestens Ortsbürgermeister Ulrich Keitel und Waldbadvereinsvorsitzender Andreas Weigelt auf das Sommerfest am und den damit verbundenen Besuch von Innenminister Holger Stahlknecht gesetzt.

Eine Lösung des Problems ist dabei aber nicht zu Tage gefördert worden. „Herr Stahlknecht hatte ja vorgeschlagen, wir als Verein sollten das Waldbad von der Stadt pachten und es dann selbst betreiben. Aber das wäre für uns die letzte aller Möglichkeiten. Das können wir finanziell nicht stemmen“, erklärte Andreas Weigelt im Gespräch mit der Volksstimme.

Dem stimmt auch Ulrich Keitel zu. Man müsse zunächst einmal wissen, was das Liestener Waldbad die Stadt pro Jahr überhaupt koste. Das habe man bisher nicht erfahren. Die Volksstimme fragte daraufhin bei der Verwaltung nach.

Für das Jahr 2016 könne man die Frage nicht abschließend beantworten, da erforderliche Abschlussbuchungen für die Haushaltsrechnung 2016 noch nicht erfolgt seien, informierte Kirsten Schwerin, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsförderung in der Stadtverwaltung.

Dafür konnte sie aber die Zahlen der Vorjahre präsentieren. „Das Defizit des Waldbades Liesten betrug unter Berücksichtigung aller Einnahmen und Ausgaben für 2013 57.900 Euro“, berichtete Kirsten Schwerin. 2014 habe sich das Minus auf 46.400 und 2015 auf 43.400 Euro verringert.

Im Hinblick auf eine mögliche Sanierung des Waldbades hat die Verwaltung vorsorglich einen Fördermittelantrag beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Altmark (ALFF) gestellt, da sonst Antragsfristen abgelaufen wären. Das heißt im Umkehrschluss allerdings nicht, dass die Sanierung wirklich erfolgen wird. Mit dem Antrag hält sich die Verwaltung lediglich die finanzielle Unterstützung durch Fördermittel offen. Schließlich würde es wohl eines sechsstelligen Betrages bedürfen, um das Waldbad wieder auf Vordermann zu bringen.

Unterdessen weisen gelbe Schilder rings um das Waldbad darauf hin, dass es sich um ein Privatgrundstück handelt und das Betreten verboten ist. „Die Verwaltung wollte die Schilder am Abend vor unserem Sommerfest aufstellen. Das konnte ich aber gerade noch verhindern“, erklärte Ulrich Keitel.

Für die Pflege des Areals ist laut Stadtverwaltung übrigens auch weiterhin der Waldbadverein zuständig.