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Digitaler Impfpass Wo die Salzwedeler an ein Impfzertifikat kommen

Seit dieser Woche gibt es Impfzertifikate - auch in Salzwedel. Sie zeigen auf, wann und mit welchem Vakzin gegen das Coronavirus geimpft wurde und ob ein vollständiger Impfschutz besteht. Aber wo ist das Zertifikat in Salzwedel zu bekommen?

Von Alexander Rekow 16.06.2021, 04:02
In der Adler-Apotheke in Salzwedels Neuperverstraße gibt Mitarbeiter Gregor Roth die Daten aus dem Impfausweis für den Impfpass in den Computer ein.  Das sollte sich als schwierig gestalten, denn der Server war am Vormittag aufgrund der hohen Nachfrage überlastet.
In der Adler-Apotheke in Salzwedels Neuperverstraße gibt Mitarbeiter Gregor Roth die Daten aus dem Impfausweis für den Impfpass in den Computer ein. Das sollte sich als schwierig gestalten, denn der Server war am Vormittag aufgrund der hohen Nachfrage überlastet. Foto: Alexander Rekow

Salzwedel - Mehr als 100 Impfzertifikate sind bis Montagvormittag (14. Juni) bereits über den Tresen von Gregor Roth in der Adler-Apotheke in Salzwedels Neuperverstraße gegangen. Der 31-jährige Apotheken-Mitarbeiter hat derzeit allerhand zu tun. Während er erzählt, kommt schon der nächste Salzwedeler mit seinem Impfausweis hinein. Doch so schnell die Anfragen nach Impfzertifikaten bei ihm eintrudeln, kann Roth diese nicht abarbeiten. Mittlerweile hat er einen kleinen Stapel vor sich. „Das System ist wieder überlastet“, sagt er: „Error“. Er vermutet, dass das deutschlandweit gerade der Fall ist. Denn der Andrang nach den Impfpässen scheint riesig. Wie die Volksstimme berichtete, gab es zum Start am Montag im ganzen Land Serverprobleme.

Gregor Roth lässt sich davon aber nicht ausbremsen und bittet um Impf- und Personalausweis. Jene Dokumente, die mitgebracht werden müssen. Wenige Minuten später hat er beide kopiert. „Ich melde mich, wenn das Serverproblem behoben ist.“ Dann gibt es das begehrte Zertifikat. „Entweder ich schicke es per Post zu, Sie kommen noch einmal, um es abzuholen, oder via E-Mail.“ Und tatsächlich, unwesentlich nach dem Besuch in der Apotheke liegt der Impfpass samt QR-Code in einer E-Mail als Anhang vor. Gekostet hat das Ganze nichts, die Apotheken rechnen beim Bund ab.

Scannen auf dem Smartphone

Auf dem Zertifikat, welches fortan statt des Impfausweises mitgenommen werden kann, befindet sich ein sogenannter QR-Code. Dieser lässt sich mit der CovePass-App einscannen, und sofort sind die Daten auf dem Smartphone. Die App ist kostenlos, sowohl im Appstore von Apple als auch im Playstore für Android-Geräte zu laden.

Zu sehen ist dann, wann der vollständige Impfschutz erreicht ist, mit welchem Vakzin geimpft wurde und an welchem Tag. Gleiches steht auf dem analogen Zertifikat aus Papier, auf dem der Code abgedruckt ist. „Die Nachfrage danach ist groß“, so Roth weiter, in beinah allen Altersgruppen. „Von 20 bis 80 Jahren ist alles dabei.“

Gregor Roth empfiehlt seinen Kunden das Zertifikat. „Das ist praktisch, dann muss der Impfausweis nicht überall mit hingeschleppt werden.“ Außerdem kann es Probleme geben, wenn der Impfausweis verloren geht und die Daten der Impfungen aus der Vergangenheit nicht beim Hausarzt hinterlegt sind.

Den QR-Code scannen und fertig: Schon ist der Impfnachweis auf dem eigenen Smartphone. Er genügt aber auch analog auf Papier.
Den QR-Code scannen und fertig: Schon ist der Impfnachweis auf dem eigenen Smartphone. Er genügt aber auch analog auf Papier.
Foto: Alexander Rekow

Aber nicht in jeder Apotheke ist das Zertifikat zu bekommen. Keinen Impfpass bekommen Interessenten beispielsweise in der Löwen-Apotheke in Salzwedels Burgstraße, gegenüber des Amtsgerichts. „Wir haben dafür nicht die technischen Möglichkeiten“, sagte eine Mitarbeiterin vor Ort auf Nachfrage.

Wer wissen will, welche Apotheke das Zertifikat ausstellt, kann auf www.mein-apothekenmanager.de im Internet schauen. Dort ist zu lesen, dass neben der Adler-Apotheke die Arkaden-Apotheke an der Altmarkpassage und die Hansa-Apotheke im Ärztehaus das Impfzertifikat ausstellen.

Etwas mehr Normalität bekommen

Letztere habe bisher etwa 30 Zertifikate ausgestellt, sagt deren Inhaberin Nadine Neumann. Sie rät all jenen, die den Impfpass nicht sofort benötigen, um etwas Geduld. Auch sie schlage sich mit Serverproblemen herum und habe eine hohe Nachfrage. „Das machen wir alles neben unserer eigentlichen Arbeit“, erklärt sie. Daher bittet sie die Salzwedeler, vorab einen Termin zu vereinbaren und dies bestenfalls am Nachmittag.

Was sie hingegen verärgert, sei die Debatte um das Geld, das Apotheken pro Zertifikat bekommen. „Wir würden das auch für 50 Cent statt 18 Euro machen, uns geht es nicht ums Geld!“ Wenn in Medien aber dargestellt werde, die Apotheker würden sich eine goldene Nase verdienen, gehe ihr das gehörig gegen den Strich. „Es geht uns darum, den Kunden wieder etwas zu ermöglichen.“ Die Reise in den Urlaub, der Besuch eines Konzerts – wieder etwas mehr Normalität.