1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Störche im Altmarkkreis Salzwedel: Wo Storch Moritz Silvester verbringt

Störche im Altmarkkreis Salzwedel Wo Storch Moritz Silvester verbringt

Im Altmarkkreis Salzwedel treffen sich Störche, die unterschiedliche Flugrouten in ihre Winterquartiere nehmen. Wo fliegen die gemeinsamen Nachkommen hin? Das verraten die Sender, mit denen Forscher die Jungstörche ausgestattet haben.

Von Beate Achilles 31.12.2022, 07:30
Storchenbetreuer Thomas Koberstein hält einen der Siedenlangenbecker Störche bei der Besenderung fest. Von den drei im Juli dort besenderten Störchen lebt inzwischen nur noch einer. Er verbringt den Winter in Marokko und Südspanien.
Storchenbetreuer Thomas Koberstein hält einen der Siedenlangenbecker Störche bei der Besenderung fest. Von den drei im Juli dort besenderten Störchen lebt inzwischen nur noch einer. Er verbringt den Winter in Marokko und Südspanien. Archivfoto: Beate Achilles

Siedenlangenbeck - Am 5. Juli hatte Dr. Michael Kaatz vom Storchenhof Loburg gemeinsam mit dem Storchenbeauftragten Thomas Koberstein im Beisein von Kuhfelder Erstklässlern drei Jungstörche in Siedenlangenbeck mit Sendern ausgestattet. Was ist mit ihnen in der Zwischenzeit geschehen?

Das erläuterte Thomas Koberstein im Gespräch mit der Volksstimme. „Von den drei an diesem Tag besenderten Jungstörchen sind nur zwei gen Süden aufgebrochen. Einer von ihnen war leider bereits in Siedenlangenbeck verstorben“, so der Storchenexperte.

Eines der Geschwister mit der Nummer XW962 nahm die sogenannte Ostroute, die ihm allerdings ebenfalls kein Glück brachte. Das Tier verstarb im August an einem Strommast in Polen, wie eine Mitarbeiterin des Storchenhofes Loburg ermittelt hat. „Ungesicherte Hochspannungsmasten sind eine der größten Gefahren für die Störche auf ihren Flugrouten“, erläutert Storchenexperte Koberstein.

Der Bruder der beiden verendeten Störche, Moritz mit der Ringnummer XZ963, hat es hingegen geschafft, sein Winterquartier zu erreichen. Er zog gen Westen, überquerte Frankreich und Spanien und erreichte schließlich am 4. September Marokko. Dort hielt er sich einige Zeit auf einer Mülldeponie nahe der Stadt Kenitra auf und flog Anfang Dezember von dort nach Südspanien zurück, wo er sich seitdem aufhält (Stand 28.12.2022).

All das verraten der kleine Sender, den das Tier seit dem 5. Juli auf dem Rücken trägt, und die App „Animal Tracker“, die sich sowohl im Google Play Store als auch im App Store von Apple kostenlos auf das eigene Smartphone herunterladen lässt. Wer dort in der Suchmaske die Ringnummer des besenderten Storches eingibt, kann genau verfolgen, wo das Tier sich aktuell aufhält, und auch die Flugrouten über die vergangenen zwölf Monate nachvollziehen. Die App bietet außerdem die Möglichkeit, Sichtungen des Tieres einzutragen. Die Ringnummern der Störche aus der Altmark sind zu finden auf der Internetseite des Storchenhofes Loburg unter www.storchenhof-loburg.de.

Storch Moritz, der in diesem Jahr in Siedenlangenbeck geboren ist, befindet sich kurz vorm Jahreswechsel in Südspanien.
Storch Moritz, der in diesem Jahr in Siedenlangenbeck geboren ist, befindet sich kurz vorm Jahreswechsel in Südspanien.
Grafik: PrePress Media Mitteldeutschland GmbH

Über den Siedenlangenbecker Storch Moritz verrät die App, dass es sich um einen Weißstorch handelt, der bei seinem ersten Flug in den Süden rund 3500 Kilometer zurückgelegt hat und dabei durch vier Länder gereist ist.

Außerdem ist zu sehen, wann und von wo sein Sender das letzte Signal abgeschickt hat. Hat er kürzlich seine Position verändert, ist der Storch höchstwahrscheinlich noch am Leben. Wo Moritz Silvester feiert, lässt sich also gut beobachten.