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Musik Passion priorisieren ist das Wichtigste

Musikalische Hörgenüsse treffen im Trauzimmer des Saalehofes Calbe auf interessiertes Publikum.

Von Susann Salzmann 24.09.2017, 12:48

Calbe l Musik um der Musik willen. Keine Gage stehe im Vordergrund, sondern die Gewissheit, sich auf musikalischem Parkett entfalten zu können. So lautet die zusammengefasste Motivation für Christian Hahn am Kontrabass und Helene Pfeiffer, die singt und melodisch mit der Gitarre begleitet. Die beiden haben sich vor etwa einem Jahr musikalisch zusammengefunden. Schon des Öfteren gab es Auftritte, doch im Saalehof fand am Wochenende ein Konzert im Trauzimmer statt. Das erste öffentliche.

Mehr als 20 Besucher folgen den Klängen bei Kerzenschein. Eine davon ist Dagmar Rohn. Mit ihrer Freundin ist sie aus Jena nach Gottesgnaden gekommen - nicht zum ersten Mal. Das Konzept des freien Eintritts begeistert sie; findet Rohn ungezwungener. „Es nimmt für manche Besucher vielleicht die Scheu, hierhin zu kommen“, findet Rohn. Passion werde hier vor den Finanzen priorisiert. So sieht es Hagen Ecke. Im Saalehof leitet er die Gastronomie. Ecke, der in Eisleben wohnt, macht selbst seit über 30 Jahren Musik.

Aus seiner Zeit bei zahlreichen Bands und als einstiger Bassist bei Elsterglanz hätten sich Kontakte zu weiteren Musikern ergeben. Dem kommerziellen Aspekt in punkto Musik habe er selbst abgeschworen. Sein aktuelles Credo lautet, „Musik soll nur noch Spaß machen“. Zu dieser Einstellung gehört aber auch, dass er sich keine Berufsmusiker ins Haus holt.

Vielmehr solche, wie Hahn und Pfeiffer. Hahn arbeite als Informatik-Experte und sie als Erzieherin in einem Kindergarten. „Hobby heißt aber nicht, dass wir es nicht ernst nehmen“, meint Hahn. Seinen Kontrabass widme er tagtäglich seine Aufmerksamkeit, wenn auch nicht immer zwei Stunden lang. Bei Pfeiffer verhält es sich genauso: Die Stimme muss jeden Tag „geölt“ beziehungsweise trainiert werden. Dazu gibt es in der Woche eine gemeinsame Probe - mindestens.

Des Risikos, zu Auftritten zu fahren, ohne zu wissen, ob mit Beifallgeldern die eigenen Kosten gedeckt werden können, böte immer wieder eine Herausforderung, gut zu sein und besser zu werden, erzählt Hahn. Die Saalehof-Konzerte sollen auch künftig mit diesem Konzept fortgeführt werden. Er als Gastronom profitiere natürlich vom Hunger und Durst der Konzertbesucher - aber das sei nicht das Ausschlaggebende, solche Veranstaltungen zu organisieren.