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Stadt erhält Ruherechtsentschädigung / Vorschlag der Verwaltung: Teil in den Wegebau stecken 60000 Euro im Jahr vom Land: Gräber in Schönebeck werden günstiger

Von Elisa Sowieja 03.04.2012, 05:22

Gräber in der Stadt Schönebeck werden günstiger. Möglich machen das Mittel vom Land, welche die Kommune für das Bestehenlassen von Kriegsgräbern erhält. Wie viel der 60000 Euro pro Jahr in die Senkung der Nutzungsgebühren fließt, entscheidet der Stadtrat.

Schönebeck l Ende 2011 hatte die Stadt vom Land die Bewilligung für die sogenannte Ruherechtsentschädigung erhalten. Diese wird jährlich dafür gezahlt, dass eine Kommune - entsprechend ihrer gesetzlichen Pflicht - "Kriegsgräber bestehen lässt" und "den Zugang sowie die Maßnahmen und Einwirkungen zur Erhaltung duldet" (Kriegsgräbergesetz). Das Geld muss im Friedhofsbereich eingesetzt werden. Die Stadtverwaltung hat dem Friedhofsausschuss nun einen Vorschlag unterbreitet, wie es verteilt werden kann. Hierbei wird zunächst für einen Zeitraum von drei Jahren geplant.

Demnach könnten 30000 Euro pro Jahr in die Kalkulation für die Grabgebühren in der Stadt Schönebeck fließen und 30000 Euro in den Wegebau auf dem Schönebecker Ost- und Westfriedhof.

Auf die Gräbergebühren würde sich das - legt man die Kalkulationsvariante zugrunde, die der Friedhofsausschuss derzeit favorisiert - wie folgt auswirken: Der Preis für einen Platz auf der Urnengemeinschaftsanlage (Grüne Wiese) würde von derzeit 541,46 Euro auf 514,50 Euro sinken, für eine Urnenreihenstelle von 576,83 Euro auf 519,18 Euro, für ein Erd-reihengrab von 1112,04 auf 965,66 Euro.

Hälfte könnte in Wege auf Ost- und Westfriedhof fließen

Lediglich die Kosten für das Grab in einer Sarggemeinschaftsanlage würden steigen und zwar von derzeit 1768,03 Euro auf 1805,91 Euro. "Bei dieser Form sind die Bestattungskosten eingerechnet, und die sind gestiegen", erklärt dies Andrea Jacob von der Friedhofsverwaltung.

Zudem begründet sie, weshalb aus Sicht der Verwaltung vor allem auf dem Schönebecker Ostfriedhof dringend in den Wegebau investiert werden sollte: "Der unbefestigte Weg ist nicht im besten Zustand." Denn dadurch, dass das Wasser nicht richtig ablaufe, sammele es sich in Kuhlen.

Nach Vorstellung der Verwaltung könnten 20000 Euro pro Jahr in den Ost- und 10000 Euro in den Westfriedhof investiert werden. So will man die Wege innerhalb von drei Jahren Stück für Stück auf Vordermann bringen.

Die Entscheidung darüber, wie die 60000 Euro letztendlich verteilt werden, liegt in den Händen des Stadtrates. Die Fraktionen könnten also auch eine Alternative vorschlagen - zum Beispiel, dass das Geld zu 100 Prozent in die Gebührenkalkulation gehen soll. Die Stadtverwaltung will ihren Vorschlag nun in einer Beschlussvorlage darstellen. Diese bezieht sich auf die Stadt Schönebeck, also inklusive der Ortsteile.

Die Vorlage durchwandert dann die unterschiedlichen Ausschüsse, bevor sie schließlich im Stadtrat beschieden wird. Oberbürgermeister und Friedhofsausschuss-Vorsitzender Hans-Jürgen Haase zufolge könnte dies Ende Mai der Fall sein.

In Schönebeck gibt es vier Kriegsgräberanlagen: eine aus dem Ersten Weltkrieg auf dem Westfriedhof und drei auf dem Ostfriedhof (Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg, Sowjetischer Ehrenhain). In die Pflege dieser Bereiche möchte die Stadtverwaltung die Ruherechtsentschädigung nicht investieren. OB Haase erklärt: "Sie sind in einem sehr ordentlichen Zustand."