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Politik Abgeordneter des Bundestags stellt sich Problemen im Bördeland

Martin Kröber (SPD) lud kürzlich zur Bürgersprechstunde in Eickendorf bei Schönebeck. Welche Themen diskutiert wurden und wo der Politiker Hand anlegen möchte.

Von Alina Bach 27.01.2024, 12:00
Martin Kröber sitzt unverkennbar an der roten Mütze mit interessierten Bürgern im Gespräch.
Martin Kröber sitzt unverkennbar an der roten Mütze mit interessierten Bürgern im Gespräch. Foto: Alina Bach

Eickendorf/VS. - Der Wind war eisig, und es wurde bereits dunkel, als Bundestagsabgeordneter Martin Kröber (SPD) die ersten Bürger neben der Feuerwehr in Eickendorf begrüßte. Zusammen mit Ortsbürgermeister Martin Schmidt (SPD) lud er kürzlich zu einer Sprechstunde, um Themen und Probleme gemeinsam zu besprechen. Und einige Eickendorfer folgten dieser Einladung. So saß Martin Kröber bereits nach einiger Zeit im Pavillon mit rot-weißem Parteiemblem auf den Bierbänken geschützt vor Wind und Wetter und diskutierte diverse Themen mit interessierten Bürgern.

Krieg, Energie und mehr

Gleich die ersten angesprochenen Themen hatten es in sich. Sowohl der Krieg in der Ukraine als auch das Heizungsgesetz führten bei einigen Bürgern zu Unverständnis und waren Anlass für Kröber, seine erste Botschaft loszuwerden: „Immer dann, wenn einem die Dinge nicht gefallen, die man so hat, dann versucht man sich einfache Antworten zu suchen.“ Gleichzeitig betont der Abgeordnete jedoch auch, dass im Moment viele Dinge schief laufen würden und man darüber auch nicht zu streiten brauche. Als wichtige Konsequenz sehe er vor allem eine Aufgabe: „Wir müssen es schaffen, unabhängig zu werden.“

Doch die Bürger hatten noch weitere Themen auf dem Herzen, die Martin Kröber und Martin Schmidt aufmerksam zur Kenntnis nahmen. So war auch der Autobahnlärm der Autobahn 14, der in Eickendorf lande, ein großer Punkt. So forderte die Bürgerin Messungen der Lärmbelästigung und Verkehrszählungen. Angemerkt wurde diesbezüglich jedoch, dass der Gemeinderat bereits im vergangenen Jahr die Auflage hatte, eine Konzeption zur Lärmbelastung zu entwerfen und dies auch derzeit geschehe. Dennoch wolle sich Martin Kröber mit dem Thema einmal befassen. Das Thema Autobahn öffnete gleich ein weiteres Problem. So sei die Anbindung an den Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) im ländlichen Raum schwierig. Zwar habe Eickendorf einen Bahnhof, doch die Taktung sei keine Freude. Trotz Deutschlandtickets fahren weiterhin viele Einwohner mit dem Auto, weil die Fahrt mit dem Zug sich nicht rechne.

Das Dilemma mit dem ÖPNV

„Das ist mein Leidenschaftsthema“, startet Kröber in die neue Debatte. Um das Problem anzugehen, holte Kröber zunächst einmal aus. So werde der Fernverkehr mit Intercity (IC) und Intercity-Express (ICE) komplett eigenwirtschaftlich von der Deutschen Bahn (DB) ohne Eingriff der Politik entschieden. Regionalbahn (RB) und Regionalexpress (RE) werden dagegen vom Bund bezahlt und vom Land bestellt. Die Organisation des ÖPNV sei dagegen unterschiedlich je nach Bundesland geregelt. Oft seien jedoch sowohl die Kommune als auch das Bundesland zuständig, der Bund habe damit nichts zu tun. Aus diesem Grund sei es notwendig, einen Pakt für den Ausbau des ÖPNV mit den Ländern und Kommunen zu verhandeln. Kröbers Anspruch sei darauf bezogen, dass das zur Verfügung stehende Geld von den Ländern nur für den Schienen- und Personennahverkehr ausgegeben werde, es dafür jedoch klare Regelungen brauche. Derzeit befinde man sich n einer Phase, in der alle Kosten, die Länder und Kommunen haben, sowie die Kosten die notwendig für den Ausbau seien, offen liegen. In einem nächsten Schritt werde die Summe verhandelt, die als angemessen für den Ausbau des ÖPNV gelte. Dennoch macht Martin Kröber darauf aufmerksam, dass damit nur die notwendigen Gelder festgelegt werden. Bis die entsprechende Anzahl an Bussen und Bahnen ebenfalls vorhanden sei, werde es dauern.

Ein Abend mit vielen Themen

Die Debatten hätten an diesem Abend noch weitergeführt werden können, doch der Bundestagsabgeordnete Martin Kröber hat einen straffen Terminplan. Trotz des kalten Windes kamen nach Schätzung des Veranstalters um die 16 Bürger zur Feuerwehr. Diese wurden neben einem persönlichen Gespräch mit dem Abgeordneten und Ortsbürgermeister Martin Schmidt auch mit heißen und kalten Getränken und einer Bratwurst belohnt.

Diverse Themen hatte sich Martin Kröber im Anschluss mitgenommen und den entsprechenden Bürgern versprochen, sich in den kommenden Wochen mit Ihnen diesbezüglich in Verbindung zu setzen. Martin Kröber sei jedoch positiv überrascht gewesen, dass trotz schlechten Wetters einige Menschen vor Ort waren. „Das politische Interesse ist nicht das Größte heutzutage, doch ich konnte hoffentlich viele Sachen abräumen“, sagt Kröber im Nachhinein. Es kursierten auf diversen Plattformen eine Reihe falscher oder unvollständiger Informationen, die er zum Teil aufklären konnte, meint der Bundestagsabgeordnete abschließend.