Landgericht Abwasser Calbe: Untreue-Verfahren kann neu starten
Schon zehn Jahre versucht die Justiz herauszubekommen, ob zwei frühere Chefs des Abwasserzweckverbandes Saalemündung hohen finanziellen Schaden angerichtet haben oder nicht.

Magdeburg/Calbe - In dem Strafverfahren vor dem Magdeburger Landgericht, in dem sich zwei ehemalige Chefs des Abwasserzweckverbandes Saalemündung wegen Untreue von rund 1,25 Millionen Euro verantworten müssen, hat sich das Gericht in dieser Woche erneut mit der Verhandlungsfähigkeit des ehemaligen Geschäftsführers beschäftigt. Das Gericht hatte ein Gutachten dabei an die Chefärztin Dr. Hanna Zajontz vom Landeskrankenhaus Uchtspringe in Auftrag gegeben. In dem rund fünfstündigen Verhandlungstag, der immer wieder von Unterbrechungen begleitet war, beschäftigte sich die Sachverständige mit der Einschätzung der psychologischen Diagnose des Mediziners, bei dem der ehemalige Geschäftsführer in Behandlung ist. Dabei kam die Sachverständige zu einem anderen Schluss und widersprach der medizinischen Einschätzung ihres Kollegen.