Applaus, Applaus und Rosen für Brigitte Feike

27 Jahre lang war sie die gute Seele der Schulen Am Lerchenfeld Schönebeck. Mit dem heutigen Tag geht Brigitte Feike in die Altersteilzeit. Gestern wurde die Sachbearbeiterin von Schülern und Lehrern verabschiedet.

Schönebeck l Sie ziehen alle an einem Strang: Schüler und Lehrer um Schulleiter Rüdiger Gröber wollen Brigitte Feike an ihrem letzten Arbeitstag überraschen. Es soll ein Abschied sein, den sie ewig positiv in Erinnerung behält. Und das gelingt den Lerchenfeldern. Als die Schulsachbearbeiterin der Grund- und Sekundarschule Am Lerchenfeld in die Aula gebeten wird, ahnt sie nicht, was sie erwartet. Schüler und Lehrer sind dort, um "ihre" Brigitte Feike zu verabschieden.

Und als die 60-Jährige das beim Öffnen der Tür sieht, schießen ihr sofort die Tränen in die Augen. Sie ist gerührt. Eine Kollegin leistet Erste Hilfe und reicht ihr ein Taschentuch. Dann beginnen einige Schüler, die sich auf der Bühne formiert haben, zu singen. "Applaus, Applaus" von den Sportfreunden Stiller. Ein Lied, das zum Anlass passt. Und nach den letzten Tönen gibt es ihn, den Applaus, lautstark und lang anhaltend.

Dann hat Schulleiter Rüdiger Gröber das Wort. "Vor 27 Jahren hat Frau Feike den Dienst angetreten ..." Er stockt, er kann nicht weiterreden, die Tränen übermannen ihn. Er geht zu ihr, nimmt sie in den Arm. Wieder gibt es Applaus, denn nicht nur Rüdiger Gröber schätzt Brigitte Feike sehr.

"Wir haben miteinander schöne, aber auch anstrengende Zeiten erlebt", sagt der Schulleiter, nachdem er sich wieder gefasst hat. "Sie hat zu uns gehört wie das Pausenklingeln zur Schule", betont Rüdiger Gröber. "Sie ist die gute Seele der Schule gewesen", sagt er zur Volksstimme und fügt hinzu: "Wenn der Schulleiter fehlt, kräht kein Hahn danach, aber wehe die Schulsachbearbeiterin ..." Ab heute ist sie - in der vergangenen Woche feierte sie ihren 60. Geburtstag - im vorzeitigen Ruhestand, die sogenannte Altersteilzeit. "Wir wünschen ihr viel Glück, vor allem Gesundheit", sagt Gröber im Namen von Lehrern und Schülern. Dann gibt es noch zwei Überraschungen für Brigitte Feike: Die Lehrer haben für sie ein Lied gedichtet (siehe Infokasten), Schüler der Klassenstufen schenken ihr Rosen. 27 an der Zahl - für jedes Berufsjahr an der Schule eine.

"Ich freue mich auf den Ruhestand. Aber ich gehe auch mit einem weinenden Auge, wie ihr gesehen habt", sagt sie in die Runde. Die Überraschung sei gelungen, "emotional so rührend", meint Brigitte Feike im Gespräch mit der Volksstimme. Und dann erinnert sie sich an den Start vor 27 Jahren. In der Schule hat es ein halbes Jahr lang keine Sekretärin gegeben. Sie hat sich viel selbst angeeignet. "Die Zusammenarbeit ist toll, das Kollegium super", lobt sie. Nun hinterlässt sie das alles ihrer Nachfolgerin Liane Ferchland.

Und was macht Brigitte Feike nun? "Wir verreisen jetzt erst einmal. Und dann ist da ja noch mein Enkelkind, mit dem ich mich nun mehr beschäftigen kann."