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Wettkampf Barby: Bürgerschützengilde tritt an zum Königsschießen

Etwas verspätet findet in diesem Jahr das Königsschießen der Herzog-Heinrich-Bürger-Schützengilde am Wochenende statt. Auftakt ist die „Réveiller“ auf dem Barbyer Schlosshof, der dann kurz für die Zuschauer geöffnet ist.

Von Thomas Linßner Aktualisiert: 08.09.2023, 10:30
Gründungsmitglied Jochen Küstermann (l.) und Chef Frank Hilfert bereiten das Königsschießen der Barbyer Bürgerschützengilde vor. Das zweitägige Fest beginnt Samstagvormittag im Schlosshof mit einer Ehrung des Begründers Herzog Heinrich.
Gründungsmitglied Jochen Küstermann (l.) und Chef Frank Hilfert bereiten das Königsschießen der Barbyer Bürgerschützengilde vor. Das zweitägige Fest beginnt Samstagvormittag im Schlosshof mit einer Ehrung des Begründers Herzog Heinrich. Foto: Thomas Linßner

Barby - Das wegen der Schönebecker 800-Jahr-Feier verschobene Barbyer Königsschießen der Bürgerschützengilde Herzog Heinrich findet am 9. und 10. September statt. Es wird am Sonnabend mit einer Réveiller, ein französischer Begriff, der „Aufwachen“ bedeutet, um 10 Uhr auf dem Schlosshof eröffnet. Das darf man wörtlich nehmen, weil dann die Vorderlader den ersten Salut des Tages schießen. Etwa gegen 16 Uhr ist am Sonnabend mit der Ehrung des neuen Königs zu rechnen.

Die Gilde führt den Schießwettkampf nach historischem Vorbild aus. Derweil die Männer am Wettkampf mit ihren eigenen Vorderladern schießen, wird beim Stechen die Königswaffe peinlich genau mit 38 Gran Schwarzpulver (etwa 2,5 Gramm) geladen, was Oberschützenmeister Joachim Küstermann vornimmt. Weil das mit nur einer Waffe geschieht, unterliegt jeder Teilnehmer den gleichen Bedingungen.

Königsscheibe aus Holz

Zu Beginn des Schießens wird auf herkömmliche Papierscheiben gezielt, die per Scheibenzuganlage recht komfortabel zu den Schützen zurück fahren. Die Königsscheibe, auf die im Stechen die Besten zielen, ist ein verziertes Stück aus Holz. Sie bleibt unverrückbar in 50 Metern Entfernung stehen; Einschüsse werden mit dem Fernglas registriert.

Erst nach Abschluss des Wettkampfes wird sie für das neugierige Zivilistenvolk an der Wand des Schießhauses befestigt.

Laut Gildechef Frank Hilfert hat das Schützenwesen in Deutschland eine fast tausendjährige Tradition. Die Bürgerschützengilden wurden in den Städten gegründet, um den Begehrlichkeiten der Fürsten Paroli bieten zu können. Aus dem ursprünglichen Kampftraining etablierte sich eines Tages das Wettkampfgeschehen.

Hilfert unterstreicht, dass das Wirken der Herzog-Heinrich-Gilde fester Bestandteil des kulturellen Lebens in der Elbestadt sei.