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Betreuung Wirtschaft fordert Erhalt der Jugendclubs

Schönebecker Unternehmer haben einen offenen Brandbrief an die Sozialministerin geschrieben: es geht um die Jugendclubs.

Von Jan Iven 05.09.2019, 04:02

Schönebeck l Rund ein Dutzend Unternehmer aus der Region Schönebeck haben sich in einem Brief für den Erhalt der hiesigen Jugendclubs ausgesprochen. „Wir fordern eine auskömmliche Finanzierung der offenen Jugendarbeit sowohl in den Städten als auch im ländlichen Raum“, heißt es in dem Schreiben. Initiatoren sind der Geschäftsführer des Schönebecker Unternehmens Ambulanz-Mobile, Hans-Jürgen Schwarz, sowie die Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt im Salzlandkreis, Ines Grimm-Hübner.

Das Schreiben, das der Volksstimme vorliegt, richtet sich an die Sozialministerin von Sachsen-Anhalt, Petra Grimm-Benne (SPD). In dem Brief heißt es weiter: „Ohne die engagierte Arbeit, die durch qualifiziertes pädagogisches Fachpersonal täglich erbracht wird, würden viele Kinder und Jugendliche insbesondere aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien noch mehr benachteiligt werden.“

Hintergrund ist die Schließung eines der insgesamt fünf Jugendclubs in Schönebeck. So musste die Arbeiterwohlfahrt (Awo) ihre Einrichtung Rainbow in der Otto-Kohle-Straße Ende Juni vorläufig schließen, weil keine Fördermittel mehr über den Kreis geflossen sind. Die Awo will nun bis Ende des Jahres warten, ob sich neue Finanzierungsmöglichkeiten ergeben.

Absehbar ist auch die Schließung des Kinder- und Jugendbüro Piranha des Vereins Rückenwind zum Ende des Jahres 2020. Dann soll eine Förderung der Stadt Schönebeck über rund 75 000 Euro wegfallen.

Mit ihrem offenen Brief möchten die Unternehmer ein Umdenken bei der Politik erreichen. „Wir wollen der Jugendarbeit eine Stimme geben“, sagte Ambulanz-Geschäftsführer Hans-Jürgen Schwarz. „Wir zahlen schließlich pünktlich unsere Steuern und verlangen, dass damit das Richtige gemacht wird.“ Schwarz betont aber auch, dass die Unternehmen nicht aus eigener Tasche die Personalkosten für die Jugendclubs übernehmen können. Hier sei die Politik in der Pflicht. Die Unternehmer möchten sich daher zu einem Gespräch mit der Sozialministerin treffen. Mit dem offenen Brief einher geht die Gründung einer Bürgerinitiative für den Erhalt der Jugendclubs.

Bisher haben sich rund ein Dutzend Unternehmen aus Schönebeck dem offenen Brief angeschlossen. Weitere Betriebe, die den Aufruf unterstützen möchten, sind nach Angaben von Hans-Jürgen Schwarz herzlich willkommen.

Offener Brief für den Erhalt der Jugendarbeit. Interessierte Unternehmen können sich als Unterstützer melden unter der E-Mail franziska.rojahn@ambulanzmobile.de