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Neujahrsempfang Bördeland: Gemeinde stößt jubelnd auf das neue Jahr an

Der Neujahrsempfang im Bördeland zieht zahlreiche Menschen nach Kleinmühlingen. Neben der Würdigung des Ehrenamts ging es dabei auch um Freiheit, Fantasie und Zeit.

Von Alina Bach 13.01.2024, 12:00
Von der Würdigung beim Neujahrsempfang erfuhren die Ehrenämter aus Eggersdorf, Eickendorf und Zens erst bei der Rede ihrer Laudatoren.
Von der Würdigung beim Neujahrsempfang erfuhren die Ehrenämter aus Eggersdorf, Eickendorf und Zens erst bei der Rede ihrer Laudatoren. Foto: Alina Bach

Kleinmühlingen/VS. - Mit einem lauten „Psst“ sorgt Marco Schmoldt (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Bördeland, im Sportzentrum „Am Mühlberg“ in Kleinmühlingen für Ruhe. Schon kurz danach betritt der Schülerchor der Christlichen Sekundarschule die Bühne und eröffnet an diesem Abend musikalisch den Neujahrsempfang. Nach drei dargebotenen Songs ernten die Schüler Applaus, und die Vertreterin des Heimatvereins Eggersdorf begrüßt mit Plattdeutschen Neujahrswünschen die Anwesenden. „Du neues Jahr wir grüßen dich. Bring uns Frieden, Liebe, Glück.“ Der Heimatverein möchte damit an einen fast vergessenen Teil der deutschen Sprache erinnern, der im Bördeland einmal zur Tradition gehörte.

Viele Begrüßungsworte

Und auch der Bürgermeister möchte noch einmal das Wort ergreifen und mit einem Zitat von Astrid Lindgren über Freiheit auf die Vielfalt seiner Gemeinde anstoßen: Angefangen mit den Vereinen aus allen sieben Ortschaften, Biere, Eggersdorf, Eickendorf, Großmühlingen, Kleinmühlingen, Welsleben und Zens und der Kommunalpolitik um Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie die Ortschaftsbürgermeister.

Auch die von außerhalb Zugereisten, wie Landrat Markus Bauer und die Bürgermeister aus Calbe, Sven Hause, Barby, Torsten Reinharz, und Schönebeck, Bert Knoblauch, wurden begrüßt.

Zurück im Bördeland heißt Schmoldt dann auch die Feuerwehren, Polizei und Direktoren der beiden Grundschulen Großmühlingen und Welsleben sowie der Sekundarschule und die Kita-Leitungen willkommen. Zuletzt möchte der Bürgermeister auch sein eigenes Team anwesend wissen und begrüßt daneben die Verbände, Energieversorger, Versicherungen, Landwirte, Betriebe und mehr, die wichtige Arbeitsplätze in der Region schaffen.

Zauberkunst im neuen Jahr

Marco Schmoldt verlässt für eine erste Trinkpause die Bühne mit einem weiteren Zitat der Kinderbuchautorin „Alles, was an Großem in der Welt geschah, verzog sich zuerst in der Fantasie eines Menschen“, und begrüßt sogleich den nächsten Gast des Abends, Zauberkünstler Stefan Gärtner. In der nächsten dreiviertel Stunde wird Stefan Gärtner sein Publikum nicht nur einmal zum Lachen, Staunen und Applaudieren bringen. Denn er hat so einige Tricks und Überraschungen im Gepäck.

So lässt er mehrere Seile immer wieder ineinander verschmelzen, bevor er sie mit einem einfachen Schnipsen auf magische Weise wieder in gleichlange Stücke zerteilt. Doch damit nicht genug. Von Kartentricks über von Zauberhand vertauschte Flaschen bis hin zu künstlerischen Zeichnungen, die durch Telepathie aus dem Publikum an den Zauberkünstler gesendet werden, verblüfft Gärtner Jung und Alt immer wieder. Wer von der Zaubershow auf der Bühne nicht genug bekommen konnte, holte sich Stefan Gärtner nach dem offiziellen Teil kurzerhand selbst an den Tisch und ließ sich erneut von den Tricks überraschen.

Wie sollte Marco Schmoldt diese eindrucksvolle Show des Zauberkünstlers nun in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr fortführen?

Rückblick und Glaskugel

Der Bürgermeister beginnt mit einer Forderung. Schmoldt nennt das Energiesparen und die Kriege und meint, man solle miteinander reden und in Verhandlungen treten, denn „unsere Welt steht wahrlich vor anderen Herausforderungen.“ Und eben diese Herausforderungen spricht er gleich darauf an. Seien es die erneuerbaren Energien, für die auch in der Gemeinde Bördeland erste Konzepte entwickelt werden oder die Risikoanalyse der Feuerwehren.

Gleichzeitig erinnert Marco Schmoldt an die bereits abgeschlossenen Projekte, wie die Bockwindmühle, die sanierte Trauerhalle und der neue Sportplatz in Welsleben. Dennoch hatte das letzte Jahr „nicht nur Sonnenseiten“. Für den geschlossenen Jugendclub in Biere sei weiterhin kein Nachfolger gefunden und auch Glasfaser sei weiter ein Thema. Besondere Tragweite hatte ebenso der Starkregen, der in der Gemeinde für vollgelaufene Keller und große Wasserschäden sorgte. Dennoch seien die positiven Dinge im Bördeland nicht vergessen.

So lobt Schmoldt die zahlreichen Veranstaltungen von Karneval und Osterfeuer über die Heimatfeste und sportlichen Erfolge. „Bördeland lebt. Bördeland ist in Bewegung.“ Hier lohne es sich zu wohnen und sich zu engagieren, weiß der Bürgermeister.

Damit erinnert er mit einem Blick in die Glaskugel auch an die im Juni anstehenden Kommunalwahlen und fordert: „Alle alten Hasen und die jungen Wilden – bewerbt euch um die Sitze.“ Für die bisherige Offenheit und den nicht abreißenden Optimismus dankt Schmoldt abschließend der Verwaltung und erinnert erneut mit einem Zitat von Astrid Lindgren, dass neben allem auch noch Zeit bleiben müsse, „einfach da zu sitzen und vor sich hinzuschauen“.

Würdigung des Ehrenamts

Das so oft erwähnte Engagement in der Gemeinde wird zum Abschluss des Abends dann auch entsprechend gewürdigt. Drei Laudatoren loben die wichtige Arbeit des Ehrenamts.

Rosemarie Ziem, Ortsbürgermeisterin in Eggersdorf, erzählt von einem besonderen Bürger, der überall zur Stelle sei, wo Not am Mann ist. Seit über 30 Jahren im Ortschaftsrat darf sich dann Klaus-Dieter Schmidt über die erste Ehrung bei diesem Neujahrsempfang freuen.

Und auch Stefan Sauerzweig vom BSV Eickendorf weiß die Arbeit, die Peter Gösch für die Ortschaft und vor allem für den Sportverein geleistet hat, in seiner Laudatio zu würdigen und bezeichnet den Ehrenamtlichen als „Fels in der Brandung.“

Die letzte Ehrung des Abends erhält Hannelore Zech, genannt Lori. Ortsbürgermeister von Zens Frank Ahrend lobt die Hilfsbereitschaft und die organisierte Arbeit bei sämtlichen Veranstaltungen des Ortes. Hannelore Zech habe eine „Vorbildwirkung für die nächste Generation“.

Mit der letzten Würdigung wurde dann auch das reichhaltige Buffet aus der Region eröffnet. Auch Marco Schmoldt zeigt sich am Ende des Abends zufrieden. Die Resonanz mit 180 Anmeldungen sei erstaunlich. Das entscheidendste sei aber, dass die Vereine dabei waren. „Wir bauen immer so auf unsere Vereine, und dann sollen sie auch beim Neujahrsempfang die Würdigung erfahren.“