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Brandschutz Kameraden sägen für mehr Sicherheit

Einen besonderen Einsatz hatten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Welsleben. Sie demontierten alte Fenstergitter.

Von Olaf Koch 07.02.2018, 06:00

Biere/Welsleben l Feuerwehr oder doch nicht Feuerwehr? Auf dem Gelände der Verwaltung der Gemeinde Bördeland standen vor wenigen Tagen zwei Fahrzeuge der Feuerwehr aus Welsleben. Doch auf dem Hof waren „Zivilisten“ zu sehen. Nur vereinzelt waren Kameraden in Einsatzsachen zu erkennen. Was war passiert?

„Wir sind hier zu einer Art Hilfeleistung ausgerückt“, berichtete Welslebens Wehrleiter Mario Brych auf die Anfrage der Volksstimme. Er und der Brandschutzbeauftragte der Gemeinde haben bei einem Rundgang durch das Verwaltungsgebäude festgestellt, dass der Brandschutz in der unteren Etage des Hauses nicht gegeben ist. „Vor den Fenstern der alten Schule sind ringsherum alte, verzierte Gitter angebracht. Bei einem Feuer mit Rauchentwicklung könnte den Mitarbeitern und Besuchern der Fluchtweg abgeschnitten sein,“ erklärte Mario Brych.

Weil die Gitter sich aber weder von innen noch von außen öffnen lassen, stellte dieser Umstand eine Gefahr für Gäste und Angestellte in der unteren Etage dar. Das Ergebnis der Brandschutzbeauftragten: Die Gitter müssen weg, um einen zweiten Fluchtweg offen zu halten.

Der „kurze Dienstweg“ zwischen Mario Brych als Mitarbeiter der Verwaltung und Mario Brych als Leiter der Feuerwehr Welsleben sorgte für eine schnelle Lösung: Kameraden der Welsleber Wehr boten in einem freiwilligen Arbeitseinsatz an, die Gitter zu demontieren. „Insgesamt 22 Stück waren ringsherum angebracht“, berichtete der Wehrleiter.

Auf Leitern und auf Podesten standen die Kameraden mit einer elektrischen Eisensäge in der Hand und schnitten die eisernen Verzierungen aus der Wand. Gut zwei bis drei Stunden dauerte die Aktion. Die alten Gitter wurden anschließend von der Feuerwehr gleich weggefahren.

Ist damit das Verwaltungsgebäude nun nicht mehr sicher gegen Einbrecher? „Klares Nein. Um nicht zu viel zu verraten: Das gesamte Verwaltungsgebäudes ist mit einer modernen Alarmanlage gesichert“, betonte Wehrleiter Brych.