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Vereinsleben Calbes Bollenverein wählt neuen Vorstand und gewinnt neue Mitglieder

Langjähriger Chef des Zwiebelhalle wird im Calbenser Bollenverein an die Spitze gewählt. Zudem konnte der Verein neue Mitglieder für sich gewinnen.

Von Thomas Höfs 03.11.2023, 06:45
Neuer Vorstand im Calbenser Bollenverein. Ihm gehören an: Reiner Tischler, Vizevorsitzende Christin Hinze, Brigitte Tischler, Jessica Hammermann, Mirco Peter- Levin, Caroline Hinze, Hannah Rust, Alexandra Huber.
Neuer Vorstand im Calbenser Bollenverein. Ihm gehören an: Reiner Tischler, Vizevorsitzende Christin Hinze, Brigitte Tischler, Jessica Hammermann, Mirco Peter- Levin, Caroline Hinze, Hannah Rust, Alexandra Huber. Foto: Ingrid Dupke-Jäschke

Calbe. - Der Bollenverein in Calbe hat sich neu sortiert. Die Mitglieder haben einen neuen Vorstand gewählt. Reiner Tischler, der ehemalige und jetzt im Ruhestand befindliche Chef der Zwiebelhalle, ist nun neuer Vorsitzender des Vereins. Er löst Ingrid Dupke-Jäschke ab, die in der Vergangenheit zweimal an der Vereinsspitze gestanden hatte. Zuletzt war sie 2019 erneut als Vorsitzende zurückgekehrt. Zuvor hatte sie bereits ab 2005 zehn Jahre lang den Verein geleitet.

In der Stadt hat der Bollenverein es sich zur Aufgabe gemacht, die Zwiebel, die hier Bolle genannt wird, als Besonderheit der Saalestadt öffentlich hervorzuheben. Beim jährlichen Bollenfest, welches Verein und Stadt gemeinsam veranstalten, feiern die Einwohner den jahrhundertealten Zwiebelanbau. Noch heute wird das Gemüse rund um die Stadt angebaut und vor den Toren in den Zwiebelhallen gelagert. In viele Supermärkte werden die Bollen dann täglich ausgeliefert.

Calbe pflegt das Image als Bollenstadt aber seit Jahren ebenso mit der Bollenkönigin. Sie vertritt die Stadt bei Festen in anderen Kommunen und wirbt für die kleine Saalestadt. Die bekanntesten Repräsentanten sind dabei die jeweiligen Bollenköniginnen, die immer für ein Jahr ernannt werden. Aktuell engagiert sich Bollenkönigin Hannah I. mit ihrer Prinzessin Constance I. hier. „Die beiden machen eine sehr gute Arbeit“, findet Ingrid Dupke-Jäschke nur lobende Worte für die beiden jungen Frauen, die seit ihrer Krönung auf dem Marktplatz schon eine ganze Reihe öffentlicher Termine wahrgenommen haben. Vor allem haben sich die beiden nach ihrer Krönung erst einmal von Reiner Tischler alles über die Zwiebel erzählen lassen.

Bei Veranstaltungen gerngesehen

„Das interessiert uns total“, sagte Hannah vor dem Termin. Denn immer mal wieder werde sie von Bürgern auch gefragt, ob sie überhaupt etwas über den Zwiebelanbau wisse, schilderte sie. Gern gesehen sind die beiden bei verschiedenen Veranstaltungen nicht nur außerhalb der Stadt, sondern ebenso bei Festen in der Kommune.

Prinzessin Constance I. besuchte kürzlich Senioren in der Stadt bei ihrem Fest und sorgte so für frohe Gesichter in der Wohnanlage. „Das hat sie ganz ausgezeichnet gemacht“, sagte hinterher Ingrid Dupke-Jäschke. In den vergangenen Jahrzehnten, in denen sie bereits im Bollenverein mitarbeitet, hat sie schon mit sehr vielen jungen Frauen zusammen gearbeitet, die als Bollenkönigin unterwegs waren. „Wir suchen immer wieder junge Frauen, die sich das Ehrenamt der Bollenkönigin zutrauen und hier Erfahrungen sammeln wollen“, sagt sie.

Zwar müssten die Bollenköniginnen in ihrem Amtsjahr bereit sein oft zu reisen und an den Wochenenden immer wieder mal Termine wahrzunehmen. Auf der Gegenseite gibt es für das Ehrenamt jede Menge menschliche Kontakte und Erfahrungen zu sammeln. Das sei bestimmt nicht schlecht, meint die scheidende Vorsitzende.

Land und Leute kennenlernen

Vor allem für Menschen, die kontaktfreudig sind, sei der Ehrenjob eine gute Gelegenheit das Land und die Leute einmal von einer anderen Seite kennen zu lernen. In den Kommunen, die die Bollenkönigin einladen, werden die Majestäten sehr zuvorkommend behandelt.

Mit dem neuen Vorstand im Bollenverein sollen die Traditionen weiter gepflegt werden. Dabei ist der kleine Verein immer auf der Suche nach weiteren Mitstreitern. Einige neue Mitglieder seien während der Wahlversammlung eingetreten, sagt Ingrid Dupke-Jäschke. Jetzt seien es 23 Männer und Frauen, die sich in dem Verein ehrenamtlich engagieren und die sich um die Bewahrung der einzigartigen Tradition in der Zukunft kümmern wollen. Weitere Bürger, die mitmachen wollen, seien immer herzlich willkommen und könnten die Mitglieder oder den Vorstand jederzeit ansprechen, versicherte die ehemalige Chefin Ingrid Dupke-Jäschke.